- StandardsignaturI-14342
- TitelRaum-zeitliche Rekonstruktion von Witterungsanomalien und Naturkatastrophen 1496-1995
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1998
- Seiten140 S.
- Illustrationenzahlr. Lit. Ang.
- MaterialBandaufführung
- ISBN3-7281-2326-9
- Datensatznummer63983
- Quelle
- AbstractAnomalien sind als substantielle Abweichungen der Temperatur vom Durchschnittswert 1901-1960 definiert und entsprechend den Niederschlagsverhältnissen nach sechs Typen klassiert worden. Anhand der ausführlichen Dokumentation in der Instrumentenperiode sowie auf Grund der Rekonstruktion des mittleren monatlichen Bodendrucks in Europa (ab 1780) sind für jeden der sechs Typen Grundzüge herausgearbeitet und zur Mustererkennung in der vorinstrumentellen Periode herangezogen worden. Kalt-trockene Anomalien unter dem Einfluss von persistenten Hochdrucklagen über Skandinavien (negativer Modus der Nordatlantischen Oszillation, nach Moses et al. 1987; van Loon, Rogers 1978) prägten das Winterklima in den Perioden 1560-1605 und 1676-1895. Nach 1895 ging ihre Zahl stark zurück. Ausgeprägter als im Winter ist die Häufung kalt-trockener Anomalien in den Frühjahrsmonaten zwischen 1565 und 1845 mit Maxima in den Jahrzehnten 1566-1575 und 1836-1745. Kalte sommerliche Anomalien häuften sich zwischen 1566 und 1635 sowie zwischen 1666 und 1695. In den letzten vierzig Jahren sind sie nicht mehr aufgetreten. Die auffallendsten Signale im gesamten Kalenderjahr sind einerseits die Häufung kalt-trockener Anomalien zwischen 1565 und dem späten 19. Jahrhundert ("Kleine Eiszeit"), andererseits das herausragende Maximum der warmen Anomalien im Jahrzehnt 1986-1995 (ein mögliches Signal der globalen Erwärmung). Unter natürlichen Klimabedingungen ist mit einer erheblichen Schwankung in der Häufigkeit von Überschwemmungen zu rechnen: Hochwasser des Rheins bei Basel waren zwischen 1882 und 1994 selten, schwere Überschwemmungen sind im zentralen Alpenraum zwischen 1641 und 1706 nicht nachgewiesen. Eine Periode hoher Überschwemmungsdichte im Alpenraum zwischen 1828 und 1876 ist durch sehr grosse Niederschläge in den Herbstmonaten bedingt. Schwere Winterstürme sind zwischen 1562 und 1605 sowie in der gut belegten Periode 1787-1841 nicht nachgewiesen. Perioden von erhöhter Lawinenaktivität fallen mit Phasen von mehrheitlich feucht-kalten Wintern (1775-1817) zusammen. Die Häufigkeit von Naturkatastrophen in den letzten Jahrzehnten liegt in der Schweiz in der natürlichen Bandbreite der letzten fünfhundert Jahre.
- Schlagwörter
- Klassifikation
| Exemplarnummer | Signatur | Leihkategorie | Filiale | Leihstatus |
|---|---|---|---|---|
| 10007834 | I-14342 | Monographie | Institut für Naturgefahren und Waldgrenzregionen - Innsbruck | Verfügbar |
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