Fichtennadelwachse zweier Standorte (Matzenkoepfl - Prallhang, Kramsach) aus dem Industrieraum Brixlegg der Jahre 1987, 1994 und 1995 wurden mit dem Rasterelektronenmikroskop untersucht. Fuer den 1. Nadeljahrgang 1987 konnte an beiden Standorten eine erhebliche Beeintraechtigung der Wachsstrukturen sowie eine massive Staubbelegung der Nadeln mit zum Teil schwermetallhaeltigen Partikeln nachgewiesen werden. Diese starke Beeinflussung der Nadeln kann mit dem bis zu diesem Zeitpunkt noch massiven Immissionseinfluss der lokalen Kupferhuette Brixlegg in Verbindung gebracht werden. Im Vergleich dazu konnte fuer den 1. Nadeljahrgang 1994 eine deutlich verbesserte Wachsqualitaet ermittelt werden. Dies gilt auch fuer Nadeln aus 1995, wenngleich die Wachsqualitaet am Matzenkoepfl als wiederum leicht beeintraechtigt einzustufen ist. Ein lokal und zeitlich begrenzter Einfluss von Luftschadstoffen kann daher vermutet werden. Die Belegung der Nadeloberflaeche mit Staubpartikeln in den letzten beiden Jahren war ebenso wesentlich geringer als 1987. Die bedeutend bessere Wachsqualitaet der Fichtennadeln der letzten beiden Jahre, die mittlerweile der unbeeinflusster Hintergrundstandorte entspricht und die relativ geringe Staubbelegung lassen auf einen Rueckgang der Immissionsbelastung in diesem Gebiet gegenueber 1987 schliessen. Eine Verbesserung der Umweltsituation im Raum Brixlegg konnte nicht zuletzt durch entsprechende, werkseitige emissionsreduzierende Massnahmen seit dem Jahre 1989 erzielt werden. Als zweites Untersuchungsgebiet wurde der staedtische und industrielle Grossraum Linz ausgewaehlt. Fichtennadeln des Standortes Pfenningberg bei Steyregg (Prallhang oestlich von Linz) zeigten 1989 stark beeintraechtigte Wachsstrukturen und eine erhebliche Staubbelastung. 1994 und 1995 konnte nur eine geringfuegige Verbesserung der Wachsqualitaet verzeichnet werden. Die Wachsstrukturen sind nach wie vor durch Immissionen beeintraechtigt. Nadeln aus dem Kuernberger Wald westlich von Linz sind ebenso den Immissionen aus Linz, wenn auch in geringerem Mass ausgesetzt. Es war dies der einzige Standort im Untersuchungsgebiet, an dem einige Fichtennadeln Gipskristalle an ihren Oberflaechen aufwiesen. In der Literatur werden Gipskristalle haeufig mit einer erhoehten Belastung durch Schwefeldioxid in Verbindung gebracht. Insgesamt weist der Kuernberger Wald eine schlechtere Wachsqualitaet auf, als es fuer hintergrundstandorte typisch ist. Auch andere Untersuchungen ergaben nachweislich, dass der Kuernberger Wald durch Emissionen aus dem industriellen und urbanen Ballungsraum Linz beeinflusst ist. Die Nadelwachse aus der nord-westlich von Linz gelegenen Koglerau wiesen weitgehend unbeeintraechtigte Wachsstrukturen, wie sie auch fuer Hintergrundstandorte typisch sind, auf. Durch die Lage des Standortes ausserhalb des Einflussbereichs von Linz war dieses Ergebnis zu erwarten. Allgemein laesst sich feststellen, dass sich die deutlichen Emissionsreduktionen in Linz waehrend der letzten Jahre noch nicht in einer wesentlichen Verbesserung der Wachsqualitaet von 1994 und 1995 gegenueber 1989 widerspiegeln, wie dies etwa in Brixlegg durch Emissionsreduktionen des allerdings einzigen wesentlichen Emittenten in der Region dokumentiert werden konnte.