Im Winter 1994/95 wurden vom Umweltbundesamt in Linz Dioxin- Immissionsmessungen durchgefuehrt. Sie erfolgten gleichzeitig an fuenf Messtellen waehrend dreier Probenahmeperioden von je drei Tagen. Die fuenf Messtellen lagen, ueber den Ballungsraum Linz verteilt, in verschiedenen Seehoehen. Damit koennen Einfluesse moeglicher Inversionssituationen besser beurteilt werden. Jede der Proben wurde an drei aufeinanderfolgenden Tagen jeweils von 8.00 bis 20.00 Uhr genommen, um die Tagesimmissionsbelastung mit Dioxinen zu erfassen. Die drei Probenahmeperioden waren vom 2. bis 4. Dezember 1994, vom 24. bis 26. Dezember 1994 und vom 11. bis 13. Maerz 1995. Die Dioxin-Immissionsergebnisse lagen fuer die ersten beiden Perioden, ausgenommen die Messtelle Postlingberg mit ca. 30 fg TEQ/Nm3, in einem Bereich von 100 bis 180 fg TEQ/Nm3, die dritte Periode ergab an allen fuenf Messtellen Konzentrationen in einem Bereich von 45 bis 70 fg TEQ/Nm3. Waehrend der ersten Probenahmeperiode lag eine Inversionswetterlage mit einer stabilen Schichtung ca. zwischen 300m und 500m vor, die zweite und dritte Periode waren durch eher kurz anhaltende und weniger starke Inversionen charakterisiert. Die Temperaturen lagen in den ersten beiden Perioden unter 0 Grad C, der Wind wehte aus verschiedenen Richtungen, bei der dritten Periode lag die Temperatur zwischen 0 Grad C und 14 Grad C, der Wind kam an allen drei Tagen aus Ost bis Suedost. Die Dioxin- Immissionskonzentrationen an den Messtellen ORF-Zentrum und Steyregg lagen in einem Konzentrationsbereich, wie er auch schon im Winter 1992/93 (1) an diesen Messtellen festgestellt wurde. Die zusaetzlichen Messtellen waren, ausgenommen Poestlingberg bei der ersten Probenahmeperiode, aehnlich hoch belastet. Die in Linz gemessenen Konzentrationen liegen verglichen mit einer Untersuchung des Bundesgesundheitsamtes (3) in Deutschland im unteren staedtischen bzw. oberen laendlichen Bereich. Die Konzentration an der Messtelle Poestlingberg war bei der ersten Probenahmeperiode wesentlich niedriger als an den anderen Messtellen. Waehrend dieser Periode lag die Messtelle Poestlingberg ueber der Inversionsgrenze, sodass die Schadstoffe aus der Stadt die Messtelle kaum beeinflussten. Bei der dritten Probenahmeperiode war die Konzentration an der Messtelle Poestlingberg hoeher als bei der ersten Periode und nur wenig niedriger als an den anderen Messtellen. Der Grund ist das Fehlen einer stabilen Inversion waehrend der dritten Periode, sodass Schadstofftransporte aus der Stadt auch die Messtelle Poestlingberg erreichten. Betrachtet man das Homologenprofil (Anteil der einzelnen Chlorierungsgrade an der Gesamtkonzentration), so kann man an allen Messtellen, ausser in Steyregg, eine deutliche Veraenderung von der ersten Probenahmeperiode (hoeherer Anteil an hoeherchlorierten Dioxinen) zur dritten (hoeherer Anteil an niederchlorierten Furanen) feststellen. Dies koennte zum Teil auf die unterschiedlichen Wetterlagen (Temperatur, Windrichtung) zurueckzufuehren sein, sodass sich an den Messtellen die Einfluesse von Indurstrie und Hausbrand in unterschiedlicher Weise bemerkbar machten.