Die Flussauen gehoeren zu den vielfaeltigsten Lebensraeumen in Suedbayern. Starker Rodungsdruck hat die Auwaelder auf flussnahe Bereiche zurueckgedraengt. Daher betraegt der Waldanteil an den groessten Alpenvorlandfluessen heute nur noch rund 30%. Zusaetzlich hat eine Vielzahl technischer Massnahmen den Auwald seiner urspruenglichen Dynamik weitgehend beraubt. So ist der Anteil des periodisch ueberschwemmten Auwaldes auf lediglich 15% abgesunken (Staatswald). Episodische Ueberflutungen finden auf 10% der Flaeche statt. Der meist stark parzellierte Staatswald nimmt in den suedbayerischen Flusstaelern einschliesslich des Donautales eine Flaeche von 8.980ha ein. Sein Hauptvorkommen liegt an der Isar zwischen Wolfratshausen und Landshutz mit einer Groesse von fast 4.800ha. Das Ausgangsmaterial der Bodenbildung stammt zum ueberwiegenden Teil aus den Kalkalpen. Dementsprechend hoch sind wichtige bodenchemische Kennwerte wie der pH-Wert, die Basensaettigung und die Basenvorraete und somit die Pufferkapazitaet und die Filterkraft der Boeden. Groessere Anteile an silikatischem Material finden sich an Inn und Salzach sowie im Muendungsbereich der Zufluesse aus dem Tertiaeren Huegelland und aus Nordbayern. Vorherrschende Bodentypen sind Kalkpaternien und Gleye. Die Ernaehrungsbedingungen der standortsheimischen Baumarten sind meistens gut. Die mangelnde Verfuegbarkeit von Phosphor, Kalium, Eisen oder Mangan auf Kalkstandorten kann jedoch bei Stieleiche, Schwarzerle, Fichte und Kiefer zu Ernaehrungsstoerungen fuehren. Gefaehrdungen durch Schwermetalle in Boden oder Pflanze wurden bisher nicht festgestellt. Die Zusammensetzung der Waldgesellschaften in der urspruenglichen Au wird entscheidend durch die Ueberflutungsresistenz der einzelnen Baumarten bestimmt. Als Folge der ausbleibenden Ueberschwemmungen nimmt die potentielle natuerliche Waldvegetation zunehmend den Charakter von Landwaldgesellschaften an. Die wichtigsten suedbayerischen Auwaldgesellschaften sind in 8 Naturwaldreservaten mit insgesamt 217ha Flaeche repraesentiert. Fuer saemtliche staatliche Auwaelder in Suedbayern liegt eine Standortserkundung vor. Aeltere Kartierungen werden derzeit ueberarbeitet. Wesentliche Merkmale zur Ausscheidung von Standortseinheiten sind der Grundwasseranschluss, die Bodenart sowie die Auflagemaechtigkeit und damit der Wasserhaushalt. Mit einem Flaechenanteil von 55% ueberwiegen die maessig trockenen und maessig frischen Standorte. Der Trockenauwald waechst auf 6% der Flaeche. Ein Viertel der Boeden verfuegt ueber eine hohe Wasserspeicherkapazitaet bei guenstiger Luftfuehrung und garantiert den meisten Baumarten optimale Wuchsbedingungen. Grundwasseranschluss haben 14% der Standorte, wobei 2% als nass zu bezeichnen sind. Viele Laubbaumarten (Stieleiche, Ahorne, Linden, Kirsche, Hainbuche, Weisserle, Birke, Aspe) sind in der ueberschwemmungsfreien Au in einem weiten Bereich zwischen den Wasserhaushaltsstufen maessig trocken und grundfeucht anbauwuerdig. Dies gilt auch fuer einzeln eingemischte Fichten und Kiefern aus Naturverjuengung. Stieleichen auf Kalkboeden, Eschen, Ulmen, Schwarzerlen und Scharzpappeln sind hingegen auf frische oder feuchte Standorte beschraenkt bzw. nur dort konkurrenzfaehig. In der heutigen Bestockung ist die Esche mit einem Anteil von 25% die fuehrende Baumart. Haeufiger sind auch noch Pappel (12%), Weisserle (9%), Bergahorn und Weide (je rund 6%). Die urspruenglich weit verbreitete Ulme ist durch das Ulmensterben drastisch zurueckgegangen. Der Nadelbaumanteil betraegt noch 30% (Fichte, Kiefer). In den letzten 20 Jahren ist er stark ruecklaeufig. Dafuer wurden mermehrt Bergahorn, Linde, Stieleiche und verschiedene Pappelarten eingebracht. Der durchschnttliche Holzvorrat im Auwald betraegt 146 Vorratsfestmeter. Der laufende jaehrliche Zuwachs von rund 4,7 Festmeter wird zu etwa der Haelfte genutzt. Die Wuchsleistung auf den frischen und grundfeuchten Standorten ist beachtlich. So verzeichnen Eichen- Mischbestaende...