Ausgehend von den Ergebnissen der Bundeswaldinventur (BWI) mit Stichtag 1.10.1987 wird fuer eine dreissigjaehrige Zeitspanne (1988 bis 2017) das potentielle jaehrliche Rohholzaufkommen in Bayern prognostiziert. Dabei wird nach Waldbesitzkategorien und Baumartengruppen unterschieden. Die moeglichen Erntemengen werden nicht nur summarisch, sondern auch nach Staerkeklassen gegliedert fuer die einzelnen Auswertungseinheiten angegeben. Das Prognosemodell simuliert Wachstum und Durchforstung der durch Probebaeume repraesentierten Waldbestaende der BWI-Aufnahmetrakte. Es arbeitet einzelbaumorientiert und basiert auf Ertragstafel-Funktionen. Wesentliche Eingangsgroessen wie die Umtriebszeit, die Durchforstungsart oder der Eingriffsturnus konnten individuell an die Gepflogenheiten der jeweiligen Besitzart bzw. die Erfordernisse der Baumart oder des Wuchsgebietes angepasst werden. Zur Pruefung der Plausibilitaet wurden die Ergebnisse der Prognoserechnung am Beispiel des Bayerischen Staatswaldes mit den Entwicklungen zwischen Grossrauminventur 1970/71 und Bundeswaldinventur 1987, sowie mit den realisierten Einschlagssummen der Jahre 1988 bis 1995 verglichen. Das gesamte moegliche Rohholzaufkommen in Bayern wird auf rund 18,17 Mio. m3/a veranschlagt. Davon entfallen 63% auf den Privatwald, 25% auf den Staatswald-Land, 11% auf den Koerperschaftswald und 1% auf den Staatswald-Bund. Die Baumart mit dem groessten potentiellen Einschlagsvolumen ist mit grossem Abstand die Fichte (11,26 Mio. m3/a), gefolgt von Kiefer und Buche (3,00 bzw. 1,90 Mio. m3/a). Auf die Flaeche des Wirtschaftswaldes bezogen liegt das kalkulierte Nutzungspotential im Durchschnitt bei 7,7 m3/ha.a. Es ist jedoch einer starken regionalen Differenzierung unterworfen, wobei das fichtenreiche Tertiaere Huegelland (12,2 m3/ha.a) durch ein besonders hohes, das kieferndominierte Oberpfaelzer Becken- und Huegelland (4.2 m3/ha.a) durch ein recht niedriges Holzaufkommen auffaellt. Die hoechsten relativen Starkholzanteile (L4 und staerker) laesst im Vergleich der mittenstaerkesortierten Hoelzer die Eiche erwarten, sie wird in absoluten Zahlen aber von der Buche noch uebertroffen.
624.1 (Hiebssatzherleitung einschl. Soll-Einschlag, für Arbeitspläne siehe auch 628) 905.2 (Vorräte an Holz und anderen Forstprodukten. Zuwachs und Abgang. Holzbilanzen) [430] (Deutschland, 1990-)