Die "Bundeswaldinventur 1986/1990" liefert erstmals seit der "Bayerischen Waldinventur 1970/71" wieder wichtige Kenndaten fuer den Wald in Bayern. Von Forstfachleuten wurden hierzu rd. 105.000 Baeume auf rd. 3.000 Probeflaechen gemessen. Hohe Altholzvorraete und eine Zunahme des Laubbaumanteils belegen den Wandel zur naturnahen und oekologisch orientierten Waldbewirtschaftung. Im einzelnen kam die differenzierte Auswertung der Inventurdaten, insbesondere auch nach Regionen und Besitzarten, zu folgenden Ergebnissen: Waldflaeche: Die Gesamtwaldflaeche in Bayern betraegt rd. 2,5 Mio ha, das sind 33% der Waldflaeche der Bundesrepublik Deutschland; rund ein Viertel der Waelder Bayerns liegt in Oberbayern. Bewaldungsprozent: Bayern ist zu 36% seiner Flaeche bewaldet; das hoechste Bewaldungsprozent weisen die Regierungsbezirke Unterfranken (41%) und Oberpfalz (40%) auf, das geringste der Regierungsbezirk Schwaben mit 28%. Besitzarten: Der Privatwald nimmt ueber die Haelfte der Waldflaeche ein (54,6%); hohe Anteile sind in Niederbayern (74%) und in der Oberpfalz (65%) zu finden. Die privaten Forstbetriebe sind unguenstig strukturiert; 72% der Betriebe haben nur eine Waldflaeche von bis zu 20ha. Der Koerperschaftswald, der insgesamt 13% der Flaeche Bayerns einnimmt, hat besonders in Unterfranken einen hohen Anteil (45%). Er weist ueberwiegend guenstige Betriebsgroessen von ueber 100ha auf (80%). Der Staatswald des Freistaats Bayern nimmt insgesamt 30% der Waldflaeche mit Schwerpunkt in Oberbayern (41%) ein. Der Bundeswald ist nur mit 2% vertreten. Baumarten: Der Anteil der Nadelbaeume liegt bei 75%, der der Laubbaeume bei 25%. In den letzten Jahrehnten ist eine Zunahme der Laubbaeume in allen Waldbesitzarten zu verzeichnen; besonders laubbaumreich ist auch die Vorausverjuengung. Die Fichte herrscht v.a. im sued- und nordostbayerischen Raum vor; die Kiefer bestimmt in Mittelfranken und der Oberpfalz das Waldbild. Laubbaeume kennzeichnen mit 52% die Waelder Unterfrankens; Buchenwaelder sind charakteristisch fuer die Landschaft des Spessarts, des Odenwaldes und der Rhoen, waehrend Eichenwaelder insbesondere auf der Fraenkischen Platte zu finden sind. Alter: Aeltere Bestaende haben seit 1970/71 an Flaechenumfang zugenommen; der Anteil ueber 100jaehriger Bestaende ist von 7,4% auf heute 17,2% gestiegen. Den groessten Flaechenanteil nehmen die 61-80 Jahre alten Bestaende innerhalb der ansonsten gleichmaessig vertretenen 21-100jaehrigen Bestaende ein. Geringere Flaechenanteile haben die unter 20jaehrigen und die ueber 100jaehrigen Bestaende. Pflegezustand: Pflegerueckstaende wurden in den bis 60-jaehrigen Bestaenden auf 6,2% der Flaeche im Wirtschaftswald festgestellt. Uebersurchschnittlich haeufig (14%) trat dies in Nadelholzbestaenden mit beigemischtem Laubholz auf. Holzvorraete: Die Holzvorraete sind seit 1970/71 deutlich angestiegen. Insgesamt wurde bei der Bundeswaldinventur ein Holzvorrat von rund 830 Mio Festmetern (Vfm) ermittelt; der mittlere Vorrat des Hauptbestandes betraegt 333 Festmeter je ha (Vfm). Ueber die Haelfte des gesamten Holzvorrats stockt im Privatwald (57%). Regional sind die Holzvorraete v.a. in Suedbayern besonfers hoch. Den hoechsten Anteil nimmt die Fichte mit 57,8% ein, gefolgt von der Kiefer mit 20,1% und der Buche mit 10,5%. Deutlich geringeren Anteil hat die Tanne (2,8%), die Eiche (3,5%) und das sonstige Hartlaubholz wie Ahorn und Esche (2,0%). Staerkeklassen: Der Schwerpunkt der Staerkeklassen (nach dem Brusthoehendurchmesser) liegt beim mittelstarken Holz (64%); Starkholz / ab 50cm) erreicht jedoch mit 10% einen relativ hohen Anteil: Im Staatswald findet man die hoechsten Starkholzanteile von Fichte (14%) und Laerche (15%), waehrend die Starkholzanteile von Douglasie (40%) und Buche (22%) vor allem im Privatwald und von Esche im Koerperschaftswald (26%) ueberdurchschnittlich hoch sind. Holzsorten: Das bei der Fichte am haeufigsten vorkommende Sortiment, eingeschaetzt am stehenden Bestand, liegt ...
905.2 (Vorräte an Holz und anderen Forstprodukten. Zuwachs und Abgang. Holzbilanzen) 524.61 (Großräumige Waldaufnahme im allgemeinen (allgemeine Beschreibungen und Methoden). [Luftaufnahmen und Fernerkundung siehe 585; Ergebnisse siehe 905.2]) [430] (Deutschland, 1990-)