Der vorliegende Bericht präsentiert die Ergebnisse der jährlichen Inventur des Umweltbundesamtes für Dampfkesselanlagen in Österreich für die Jahre 1990 bis 1998. Ziel dieser Inventur ist es unter anderem, den Verpflichtungen der Großfeuerungsanlagen-Richtlinie (88/609/EWR) bezüglich der Berichterstattung von Emissionsdaten nachkommen zu können. Tabelle 1 und 2 zeigen einen Überblick über SO2- und NOx-Emissionen von Dampfkesselanlagen mit einer Brennstoffwärmeleistung ab 50 Megawatt (MWth) in Österreich für die Jahre 1990 bis 1998. Aufgrund der österreichischen Gesetzeslage liegen Daten für Dampfkesselanlagen nicht für das Kalenderjahr, sondern für die sogenannte Heizperiode vor. Im folgenden wird daher bei allen Emissionsangaben auf die sogenannte Heizperiode Bezug genommen. Die Heizperiode beginnt mit dem 1. Oktober und endet mit dem 30. September des Folgejahres. 1998 betrugen die Emissionen der Dampfkesselanlagen über 50 MW an SO2 rund 10.000 Tonnen. Sie sind damit etwa für ein Fünftel der österreichischen Gesamtemissionen verantwortlich. Im zeitlichen Verlauf zeigt sich eine starke Reduktion der Gesamtemissionen bis 1995 und eine leichte Zunahme in den letzten Jahren. Hauptverantwortlich für den zeitlichen Verlauf der Gesamtemissionen sind dabei die Kraftwerke. Die Stagnation der Emissionen der Raffinerie und die leichte Abnahme der Emissionen der Industrie spielen eine untergeordnete Rolle. Die Emissionen an NOx betrugen 1998 rund 12.000 Tonnen. Damit sind sie für weniger als ein Zehntel der österreichischen Gesamtemissionen verantwortlich. Die Reduktion der NOx-Emissionen von 1990 bis 1998 ist nicht so ausgeprägt wie bei SO2. Aber auch hier sind es wiederum hauptsächlich die Kraftwerke, die zur Gesamtreduktion beitragen, während die Emissionen der Raffinerie und der Industrie eher stagnieren. Österreich verpflichtete sich im EWR-Abkommen zu einer schrittweisen Verringerung der jährlichen Gesamtemissionen aus bestehenden Anlagen. Als "bestehend" gelten dabei jene Anlagen, die vor dem 1. Juli 1987 genehmigt wurden und welche den überwiegenden Anteil in Österreich darstellen. Diese Verpflichtung umfaßt eine insgesamt 70%ige Verminderung der S02-Emissionen bis 2003 sowie eine Verringerung der NOx-Emissionen um insgesamt 40 % bis zum Jahr 1998. Das Basisjahr ist in beiden Fällen 1980, für welches die Emissionen im EWR-Abkommen festgelegt wurden (90000 Tonnen S02 und 19000 Tonnen NOx). Abbildung A zeigt, dass Österreich die Verpflichtungen zur schrittweisen S02-Emissionsminderung bestehender Anlagen klar einhalten konnte. Nur sehr knapp gelang dies allerdings für NOx (siehe Abbildung B). Durch die jährliche Schwankungsbreite der Emissionen kann daher nicht mit Sicherheit angenommen werden, dass dies auch für die folgenden Jahre der Fall sein wird.