Ein Teilprojekt des Waldschaden-Beobachtungssystem umfasst blatt- und nadelanalytische Untersuchungen zur Feststellung von Einwirkungen von Luftverunreinigungen, sowie zur Erfassung der Naehrelementsituation. Durch den Einsatz der Plasmaemissionsspektroskopie war es erstmals in Oesterreich moeglich eine bundesweite Untersuchung der Eisen-, Mangan- und Zinkgehalte in Blatt- und Nadelproben zusaetzlich zu den Schwefel-, Stickstoff-, Phosphor-, Kalium-, Calcium- und Magnesiumanalysen durchzufuehren. Bei der Bewertung der Ergebnisse des Untersuchungsjahres 1992 muss die extreme Witterungssituation in diesem Jahr beruecksichtigt werden, weil durch die Trockenheit waehrend der Vegetationsperiode mit Beeinflussungen der Schwefel- und Naehrstoffgehalte in den Blaettern und Nadeln zu rechnen ist. So wird die Aufnahme von Schwefeldioxid durch den bei Trockenheit verringerten Gasaustausch behindert, deshalb sind niedrigere Schwefelgehalte in den Blaettern- und Nadeln im Vergleich zu Jahren mit durchschnittlicher Niederschlagsverteilung zu erwarten - aus diesem Grund konnten daher nur an 13,1 Prozent der untersuchten Flaechen im Jahr 1992 Schwefelgrenzwertueberschreitungen festgestellt werden. Zu Grenzwertueberschreitungen kam es 1992 in Teilen von Niederoesterreich (vorwiegend im Waldviertel, im Donauraum, im Wienerwald und im Bereich um Neunkirchen), der Steiermark (vorwiegend im Bereich der Mur-Muerzfurche), von Oberoesterreich (im oestlichen Muehlviertel und im Donauraum) und von Kaernten (im Lavanttal und im Raum Radenthein). Zu einem Stickstoffmangel kam es 1992 an 207 Punkten, das entspricht 76,4% der untersuchten Fichten- und Kiefernpunkte. Nicht ausreichende Stickstoffversorgung konnte an 57 Punkten festgestellt werden, die Werte der restlichen 7 Punkte lagen im ausreichenden Bereich. Stickstoff ist somit jener Makronaehrstoff, mit dem die Probebaeume am schlechtesten versorgt sind. Die Wuchsgebiete Alpenvorland, Muehl- und Waldviertel und der sommerwarme Osten weisen die prozentuell niedrigsten Anteile an Flaechen mit Stickstoffmangel auf, waehrend die Wuchsgebiete SO-Alpenrand und Alpenzwischenzone Kaerntens bzw. NW-Alpenrand die hoechsten Anteile an Flaechen mit Stickstoffmangel aufweisen. Phosphormangel konnte 1992 an rund 16% der Flaechen festgestllt werden; an rund 61% der Punkte lag der Phosphorgehalt im ausreichenden Bereich. Phophor ist nach Stickstoff jenes Element mit den zweitgroessten Prozentanteil an mangelhaft versorgten Flaechen. Rund 80% der Punkte mit Phosphormangel liegen noerdlich des Alpenhauptkammes in den Wuchsgebieten NW- Alpenrand, NO-Alpenrand und noerdliche Alpenzwischenzone. Die Faktoren pH- Wert und Calciumgehalt im Boden duerften neben z.T. geringen verfuegbaren Bodenphophorgehalten, verstaerkt durch den Einfluss der Trockenheit waehrend des Sommers 1992, die Ursache fuer die schlechte Phosphorversorgung der Nadel...
160.201 (Blätter und Nadeln) 181.45 (Einflüsse durch Verunreinigungen der Umwelt) 181.34 (Beziehungen zu Bodennährstoffen und zur Chemie des Bodens) 174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D]) 176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D]) [436] (Österreich)