Die vorliegende Literaturzusammenstellung beinhaltet eine kurze Besprechung von ueber 200 Literaturzitaten, welche sich mit dem Zusammenwirken mehrerer im Zusammenhang mit der Ursachenforschung von Waldschaeden haeufig untersuchter Luftschadstoffe (vor allem SO2, Ozon, NOx, saure Depositionen) insbesondere auf mitteleuropaeische Baumarten befassen. Nicht beruecksichtigt wurden Wechselwirkungen zwischen einer einzigen Luftschadstoffkomponente und einem (oder mehreren) klimatischen Stressfaktoren (z.B. Frost, Trockenheit). Analog zu den Ergebnissen von Begasungsexperimenten an landwirtschaftlich genutzten Pflanzen konnte an Forstbaeumen in der ueberwiegenden Zahl der Untersuchungen ein additives bzw. synergistisches Zusammenwirken mehrerer Luftschadstoffe bzw. - kombinationen mit Hilfe unterschiedlicher Beurteilungsparameter mit "reellen" Konzentrationen nachgewiesen werden. Wirkungsbezogene Immissionsgrenzkonzentrationen gelten fuer Pflanzen in Hinblick auf die Einwirkung von Einzelkpomonenten. Basierend auf den Ergebnissen kombinierter Begasungen ist bei Vorliegen mehrerer Komponenten daher auch bei Unterschreitung dieseer Werte mit nachteiligen Wirkungen zu rechnen. Die Beurteilung der Pflanzenreaktion auf die Einwirkung eines oder mehrerer Schadstoffe kann anhand zahlreicher Kriterien erfogen. In der Literatur wurden hierfuer u.a. sichtbare Symptome, Photosyntheseleistung, verschiedene Stress-Enzymaktivitaeten (z.B. Peroxidase, Superoxiddismutase, Phosphoenolatcarboxylase), Stressmetaboliten (z.B. Prolin - Wasserstress, Ascorbat - Oxidantienstress), Wachstumsfaktoren und andere Messgroessen (Leaching, Nadelverlust etc.) herangezogen. Trotz zahlreicher Begasungsversuche mit realistischen Konzentrationen lassen sich anhand der bisher veroeffentlichten Ergebnisse fuer die oesterreichischen Hauptbaumarten - speziell fuer Fichte und Rotbuche - keine quantitative Aussagen hinsichtlich der Absenkung der Schadensschwelle bzw. der derzeit geltenden Grenzwerte der 2. Verordnung gegen forstschaedliche Luftverunreinigungen in Gegenwart einer zweiten Komponente machen. Dies ist u.a. dadurch begruendet, dass es zuwenige Versuche unter definierten Bedingungen im unteren Bereich der geltenden Schwellenwertkonzentrationen gibt (Ozon: 60-300 Myg/Kubikmeter = 30-150ppb Oesterreichische Akademie der Wissenschaften 1989, SO2: 50-150 Myg/Kubikmeter = 19-58ppb 2. Verordnung gegen forstschaedliche Luftverunreinigungen, NO2: 30-200 Myg/Kubikmeter = 16- 105ppb Oesterreichische Akademie der Wissenschaften 1987).