Grundnetz des oesterreichischen Bioindikatornetzes. Ergebnisse der Schwefelanalysen der Probenahme 1994 und Vergleich der Resultate der von 1983 bis 1994 bearbeiteten Grundnetzpunkte
Nach den Ergebnissen der chemischen Nadelanalysen der Proben des Jahres 1994 und dem Vergleich mit den Daten vorangegangener Untersuchungsjahre laesst sich zusammenfassen fuer das Grundnetz des oesterreichischen Bioindikatornetzes feststellen: - Gegenueber dem Vorjahr kam es 1994 zu einer Abnahme der Maximal- und Mittelwerte beider Nadeljahrgaenge. - Der Anteil der Punkte mit Grenzwertueberschreitungen (Gesamtklassifikationen 3 oder 4) wies 1994 gegenueber dem Vorjahr eine Abnahme auf, lag mit einem Anteil von 10 Prozent aber noch ueber den Ergebnissen der Jahre 1984, 1988 und 1992. - Die Zahl der Punkte mit einer Gesamtklassifikation 1, bei der nach den Ergebnissen der chemischen Nadelanalysen keine Schwefel- Immissionseinwirkungen anzunehmen sind, nahm 1994 gegenueber 1993 wieder zu und lag mit einem Anteil von rund 12 Prozent ueber den Ergebnissen der Jahre 1987 bis 1991 und eben 1993, als nur 2 Prozent der Grundnetzpunkte die Gesamtklassifikation 1 aufgewiesen hatte. - Bei einer Beurteilung der "Schwefel-Immissionseinwirkungen" an Hand der gewichteten Mittel der Klassenwerte (aller vier Gesamtklassifikationen) stellt das Ergebnis von 1994 das viertbeste Resultat nach denen der Jahre 1983, 1984 und 1992 dar. Das gleitende 2-Jahresmittel, das auf Grund des hinsichtlich Schwefel- Immissionseinwirkungen guenstigen Ergebnisses von 1992, von 1990/91 auf 1991/92 erstmals zurueckgegangen war, nahm auf Grund des "Nachwirkens" des 92-er Resultats 1992/93 weiter ab, um 1993/94 wieder auf das Niveau von 1986/87 bzw. 1987/88 anzusteigen. Die unguenstigste Situation bestand nach dieser Bewertung in den Jahren 1991, 1993, 1989 und 1987. - Abweichend vom Gesamtergebnis des Grundnetzes kam es bei den Grundnetzpunkten der Bundeslaender Burgenland, Kaernten und Steiermark von 1993 auf 1994 zu einer Zunahme der Zahl von Punkten mit Grenzwertueberschreitungen (Gesamtklassifikation 3). Unter den anderen Bundeslaendern wies Niederoesterreich + Wien die staerkste Abnahme bei der Zahl von Punkten mit Grenzwertueberschreitungen auf. 1994 kam es durch die Abnahme an keinem Grundnetzpunkt Oberoesterreichs, Salzburgs und Vorarlbergs zu Grenzwertueberschreitungen. - Bei 126 Probepunkten (42.6 Prozent der von 1983 bis 1994 bearbeiteten Grundnetzpunkte) kam es im Verlauf der bisherigen zwoelf Untersuchungsjahre zumindest einmal zur Einstufung in die Gesamtklassifikation 3; 94 Punkte (31.8 Prozent der Grundnetzpunkte) wiesen oefter als einmal Grenzwertueberschreitungen auf. Der prozentuelle Anteil der Punkte mit mehr als einer Grenzwertueberschreitung von 1983 bis 1994 an den Landes-Grundnetzpunkten liegt im Burgenland ueber 60 Prozent, in Kaernten bei 50 Prozent, in Niederoesterreich + Wien bei 42 Prozent und in der Steiermark bei 39 Prozent. Bei einer lagemaessigen Auswertung der Punkte mit mehr als einer Grenzwertueberschreitung ergaben sich so wie bereits in den Vorjahren folgende "grossflaechigeren" Schwerpunkte: Oberoesterreich: Teile im oestlichen Muehlviertel, Raum Linz. Niederoesterreich/Wien: Waldviertel, Donautal, Bereiche noerdlich, oestlich und suedwestlich von Wien. Burgenland: Raum Eisenstadt/Mattersburg. Steiermark: Muerz- und Murtal, West- und Oststeiermark und an der Staatsgrenze zu Slowenien. Kaernten: Unterkaernten bis Radenthein. - Von 1983 bis 1994 wiesen 48 Prozent der Grundnetzpunkte, die in allen zwoelf Untersuchungsjahren bearbeitet wurden, zumindest einmal und rund 35 Prozent zweimal und oefter die Gesamtklassifikation 1 auf. Von den 103 Punkten, die oefter als einmal die Gesamtklassifikation 1 aufwiesen, entfaellt knapp ein Viertel auf Tirol bzw. mehr als drei Viertel auf die Bundeslaender Steiermark, Oberoesterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg. In Salzburg wiesen zwei Drittel der Landes-Grundnetzpunkte oefter als einmal die Gesamtklassifikation 1 auf, was in Tirol bei 58 Prozent der von 1983 bis 1994 bearbeiteten Grundnetzpunkte der Fall war; die geringsten Anteile dieser Klassifikationstypen (2 bis 12mal GK 1) w..