An verschieden bewirtschafteten Lösstandorten und einem Tonboden wurden Wasserhaushalt, Nitratgehalte und Verlagerungsstrecken des Bodenwassers und der gelösten Inhaltsstoffe Nitrat und Chlorid im Boden und in der ungesättigten Zone unterhalb des Solums bis maximal 12m Tiefe über einen Zeitraum von 2 Jahren untersucht. Die Gehalte an organischem Gesamt-Kohlenstoff und wasserlöslichem organischem Kohlenstoff sowie der Verlauf der Nitratkurven in der Tiefe und ein Inkubationsversuch sollten Aussagen über Denitrifikation unterhalb des Solums ermöglichen. An zwei Lösstandorten wurde über zwei Vegetationsperioden mit Tensiometern der Wasserhaushalt bis in 150cm Tiefe alle 2-3 Tage aufgezeichnet. Die Saugspannungsdaten dienten, in Verbindung mit Witterungsdaten, der Berechnung von Evapotranspiration und Verlagerungsvorgaengen. Die berechneten Verlagerungsstrecken stimmten nur teilweise mit den mittels Verlagerung von Nitrat-und Chlorid-Peaks ermittelten Verlagerungsstrecken überein. Für die beiden Standorte Frankenforst und Klein-Altendorf im Raum Bonn wurden für die Untersuchungsjahre 1986 und 1987 jährliche Verlagerungsstrecken von 100cm bzw. 110cm gefunden. Die beiden untersuchten Lösstandorte mit hoher Gülle-Duengung enthielten 41 bzw. 40kg NO3-N pro ha und 33-cm-Schicht im Mittel in der ungesättigten Zone bis in 6 bzw. 4m Tiefe und damit rund die vierfache Nitratmenge der beiden nur mineralisch gedüngten Vergleichsparzellen der viehlosen Ackerbaubetriebe. Bei den Gülle-Standorten konnte keine Tendenz zur Abnahme der Nitratmengen mit der Tiefe festgestellt werden. Die hohen Nitratgehalte im ungesättigten Untergrund sind als Folge der nur teilweisen Anrechnung des Gülle-Stickstoffs bei der Düngewirkung zu sehen. Eine ausschliesslich mineralisch langjährig überdüngte Versuchsparzelle auf Löss enthielt mit durchschnittlich 73kg NO3-N pro ha und 33-cm-Schicht bis in 12m Tiefe die höchsten Nitratmengen. Auch hier zeigte sich keine deutliche Tendenz zur Abnahme der Nitratmenge mit der Tiefe. Sowohl von dieser, als auch von den beiden Gülle-Parzellen sind erhebliche Nitratausträge ins Grundwasser zu erwarten. Beispielhaft wurden für den zweijährigen Untersuchungszeitraum für einen der Gülle-Standorte durchschnittliche jaehrliche NO3-N-Austraege ins Grundwasser von 123kg pro ha und für den langjährig mineralisch überdüngten Standort 243kg errechnet. Die beiden nur mineralisch konventionell gedüngten Lösstandorte enthielten im ungesättigten Untergrund nur geringe Mengen an NO3-N. Von diesen Standorten ist nur eine geringe Nitratbelastung des Grundwassers zu erwarten. Auf einem tonigen mässig beguellten Standort konnten nur geringe Nitratmengen in der ungesättigte Zone gefunden werden.
114.31 (Beziehungen zum Klima. Wirkungen der Wasserbewegung (Allgemeines), Auswaschung usw.) 114.34 (Beziehungen zu anderen Faktoren) 114.261 (Stickstoff und Stickstoffverbindungen) 114.61 (Gärungsbakterien. Nitrifikation, Denitrifikation usw.)