Der Zusammenhang zwischen erhoehter Salzkonzentration in der Bodenloesung und der Schwermetallmobilitaet wurde in Laborversuchen und mit Bodensickerwasseranalysen untersucht. Sickerwasseruntersuchungen am Autobahnrandstreifen in 30cm und in 80cm Tiefe ergaben eine streusalzbedingte Erhoehung der Ionenkonzentration von Chlorid, Natrium und Calcium waehrend der Wintermonate auf Werte bis zu 5223 mg/L (Cl), 2000 mg/L (Na) und 852 mg/L (Ca). Parallel dazu erhoehten sich die Konzentrationen von Cadmium, Quecksilber und Zink auf Werte bis zu 82,9 Myg/L (Cd), 10 Myg/L (Hg) und 3760 Myg/L (Zn). Ebenso wurde ein Anstieg der Nickelkonzentrationen und, zeitlich versetzt, der Kupfergehalte in der Bodenloesung festgestellt. Eine Mobilisierung von Blei in Abhaengigkeit vom Streusalzeinsatz war nicht zu ermitteln. Im Verlaufe des Jahres verringerten sich die Elementkonzentrationen langsam, insbesondere in 80cm Tiefe. Im Zeitraum zwischen September und dem darauffolgenden Streusalzeinsatz wurden die niedrigsten Konzentrationen im Bodensickerwasser gemessen. Eine streusalzbedingte Erhoehung des pH-Wertes konnte nicht ermittelt werden. In 80cm Tiefe wurde waehrend der Wintermonate vielmehr ein Rueckgang der Werte auf pH 6,5 festgestellt. Dies ist auf die Freisetzung austauschbarer H+- Ionen zurueckzufuehren. Die Cadmium- und Zinkgehalte der Bodenloesung korrelierten mit den Konzentrationen von Chlorid, Natrium und Calcium. Am engsten waren die Korrelationen zwischen den Ca- und Cd- Gehalten mit einem Korrelationskoeffizienten r = 95 sowie zwischen den Ca- und Zn- Gehalten mit r = 90. Untersuchungen an Vergleichsstandorten (Gartenboeden in Stolberg und in Hamburg-Eppendorf, Ackerboden in Wulksfelde bei Hamburg) lieferten wesentlich geringere Ionen- und Schwermetallgehalte in der Bodenloesung. Das war auch im Gartenboden Stolberg der Fall, wo wesentlich hoehere Schwermetallgesamtgehalte auftraten, als im Strassenrandboden gemessen wurden. Bei einem Cadmium-Bodengesamtgehalt des Stolberger Gartenbodens von 21,1 mg/Kg sind in der Bodenloesung durchschnittlich 3 Myg/L gemessen worden. Im Seitenstreifen der Autobahn wurden in 80cm Tiefe nach dem Streusalzeinsatz ueber einen Zeitraum von vier Monaten Werte ueber 10 Myg/L ermittelt, obwohl der Cd- Gesamtgehalt im Oberboden maximal 2,99 mg/KG TS betrug. Die streusalzbedingte Mobilisierung der Schwermetalle Cadmium, Zink und Nickel war auch in einer Tiefe von 80cm noch feststellbar. Eine Beeinflussung von Grundwasservorkommen ist, insbesondere bei wasserdurchlaessigen Deckschichten ueber dem Aquifer moeglich. Mit Bodenmaterialien vom Seitenstreifen der Autobahn und den anderen Vergleichsstandorten Stolberg, Eppendorf und Wulksfelde sowie technischen Substraten (MV-Schlacke, Flugaschenzement, Naturstein, EOS-Schlacke, abgelagerte Koksasche) sind Auslaugversuche im Labor durchgefuehrt worden. Elution mit einer aus ...