Die Zielsetzung der vorliegenden Arbeit richtet sich auf eine arbeitssystemspezifische Erfassung von Belastungen und Beanspruchungen bei der Waldarbeit in Oesterreich. Vier Arbeitssysteme mit unterschiedlichem Mechanisierungsgrad wurden hinsichtlich ihrer komplexen Belastungsstruktur mit einem mehrdimensionales Erhebungsinstrumentarium untersucht. Bei den leistungsphysiologischen Tests hat sich die weit verbreitete Meinung, koerperliche Taetigkeit erhoehe die Ausdauerleistungsfaehigkeit, nicht bestaetigt. Die leistungsphysiologischen Kenngroessen bewegen sich im Normbereich. Eine Koerperhaltungstudie mit der OWAS-Methode ergab keine Unterschiede zwischen einem nicht- und teilmechanisierten Arbeitssystem. Systemunabhaengig treten die koerperschaedlichsten Arbeitshaltungen bei den Arbeitsakten Faellen, Asten und Durchfuehren des Trennschnittes auf. Sowohl die Herzfrequenzmessungen als auch die Analyse der Harnkatecholamine bestaetigten die Annahme, dass herkoemmliche Waldarbeit koerperliche Schwerarbeit ist, und es mit zunehmender Mechanisierung der Arbeitssysteme zu einer Reduzierung der physischen Belastung kommt. Die haendische Lieferung allgemein, das Keilen bei der Faellung und das Entasten und Durchfuehren des Trennschnittes bei der Ausformung sowie das An- und Abhaengen der Last bei der Schlepperrueckung sind die am hoechsten beanspruchenden Taetigkeiten. Mit Hilfe der Katecholamine, des Herzarrhythmiequotienten und der elektrodermalen Aktivitaet konnten nur in bestimmten Arbeitssituationen Hinweise fuer mentale und emotionale Beanspruchungen bei vollmechanisierten Arbeitssystemen gefunden werden.
302 (Mensch und Arbeit (Physiologie und Psychologie). Ergonomie. [Soziale Fragen siehe 96]) 352 (Leistungsstudien im Hauungsbetrieb) 307.8 (Mechanisierung)