- Standardsignatur12419
- TitelLimnologische Untersuchungen im Rhein bei Eltville und im Altrhein bei Stockstadt/Erfelden : Diplomarbeit, Johannes Guttenberg-Universität Mainz, Fachbereich Biologie, Institut für Zoologie
- Verfasser
- ErscheinungsortWiesbaden
- Verlag
- Erscheinungsjahr1999
- Seiten105 S.
- Illustrationenzahlr. Lit. Ang.
- MaterialBandaufführung
- Datensatznummer61524
- Quelle
- AbstractIm Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden zwei Flußabschnitte des Rheins, die sich hinsichtlich ihrer Lage zur Mainmündung und hinsichtlich ihrer Strömungsbedingungen voneinander unterscheiden, untersucht: der Rhein bei Eltville (stark als Fahrrinne genutzt, daher Hauptstrom genannt), unterhalb der Mainmündung, und der Altrhein bei Erfelder/Stockstadt, oberhalb der Mainmündung. In beiden Flußabschnitten wurden zwei unterschiedliche Substrate, Steinschüttungen und Sedimente, beprobt. Die Entnahme der Proben erfolgte mit Hilfe der Argus, dem Laborschiff der Hessischen Landesanstalt für Umwelt. Neben der Untersuchung des Makrozoobenthos wurden auch Strömungsgeschwindigkeiten ermttelt und die Zusammensetzung der beprobten Sedimente analysiert. Im gesamten Untersuchungsgebiet konnten 80 Taxa nachgewiesen werden, darunter 12 Arten der Roten Liste und 19 Neozoen. Dabei erreichen Neozoen wesentlich höhere Abundanzen als Arten der Roten Liste, bei denen es sich teilweise um Einzelfunde handelt. Es bestehen deutliche Unterschiede zwischen den Arten- und Individuenzahlen in Hauptstrom und Altrhein. Innerhalb der beiden Stromabschnitte sind auch die beiden Substrattypen (Steinschüttungen und Stromsohlen) unterschiedlich besiedelt. Im Hauptstrom bei Eltville gehören hauptsächlich Neozoen zu den konstanten und dominanten Arten. Gebietsfremde Arten erreichen hier wesentlich höhere Individuensichten als im Erfelder Altrhein. Beide Stromabschnitte sind von unterschiedlichen Strömungsbedingungen geprägt. Durch die Ermittlung der Rheoindices konnten Unterschiede in den Strömungspräferenzen der vorkommenden Arten nachgewiesen werden. Im Hauptstrom wurden wesentlich höhere Fließgeschwindigkeiten (1,00 - 1,51 m/s) als im Altrhein (0,13 - 0,54 m/s) gemessen. Daraus resultiert eine gewisse Mobilität der Stromsohle im hauptstrom. Entsprechend wurden hier geringe Taxa- und Individuenzahlen nachgewiesen. Wesentlich vielfältiger sind die Steinschüttungen besiedelt. Für dieses Habitat konnten die meisten Taxa nachgewiesen werden. Bedingt durch die geringe Fließgeschwindigkeit im Altrhein, die vermutlich keine Erosion der Sohle zur Folge hat, ist die dortige Sohle stärker besiedelt als das entsprechende Substrat im Hauptstrom. Insgesamt erwiesen sich Steinschüttungen als artenreicher besiedelt als sandigkiesige Sedimente. Das Artenspektrum der Stromsohle des Hauptstroms ist am strukturärmsten. Die Faunen der untersuchten Habitate unterscheiden sich auch in ihren Ernährungsweisen. Auf den Steinschüttungen im Hauptstrom überwiegen Filtrierer und Weidegänger. Die Steinschüttungen im Altrhein werden am stärksten von Sedimentfressern und Räubern besiedelt. Die Sohlebereiche beider Flußabschnitte unterscheiden sich haupsächlich durch die Anteile an Sedimentfressern und Filtrierern: die Stromsohle des Altrheins wird hauptsächlich von Sedimentfressern besiedelt, auf gleichem Substrat im Hauptstrom überwiegen Filtrierer. Ursachen für die unterschiedlichen Ernährungsweisen sind vermutlich das Nahrungsangebot, die Substratdiversität, die Strömungsgeschwindigkeiten und die Größe des Stroms. Die Stromsohlen wurden außerdem mit zwei verschiedenen Greifertypen beprobt. Ein fünfarmiger Polypgreifer und ein Zweischalengreifer kamen zum Einsatz. Dabei erwies sich der Polypgreifer als geeigneter. Mit dem Zweischalengreifer entnommene Proben zeigten auffällig geringe Arten- und Individuenzahlen. Vermutlich liegt die Ursache dafür in der geringen Entnahmefläche des Zweischalengreifers. Im Rahmen dieser Untersuchung konnten mehrere gefährdete und für den Rhein als ursprünglich (um 1920) geltende Arten nachgewiesen werden Sie treten aber in ihrer Häufigkeit weit hinter den Neozoen zurück. Der Vergleich beider Flußabschnitte zeigt, daß der Rhein wesentlich stärker von Neozoen beherrscht wird als der Altrhein.
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- Klassifikation
Exemplarnummer | Signatur | Leihkategorie | Filiale | Leihstatus |
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1418162 | 12419 | Zeitschrift | Zeitschriftenmagazin | Verfügbar |
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