Die vorliegende Studie gibt den momentanen wissenschaftlichen Stand ueber Ammoniak als Luftschadstoff (Emission, Immission, chemisches Verhalten, Deposition) und dessen Wirkung auf die Vegetation wieder. Weitere Teilaspekte der Studie behandeln die Auswirkungen von stickstoffhaltigen Depositionen auf terrestrische Oekosysteme sowie rechtliche Regelungen im Zusammenhang mit der Ammoniakproblematik. Zur Erstellung dieser Studie wurde eine Vielzahl von Quellen ausgewertet, wobei unter anderem besonderes Augenmerk auf die Erfassung ostdeutscher Forschungsergebnisse gelegt wurde. Ammoniak (NH3) entsteht hauptsaechlich bei der Zersetzung von stickstoffhaltigem organischen Material, insbesondere aus tierischen Exkrementen. Der Hauptverursacher der heutigen NH3-Emissionen in der Bundesrepublik Deutschland ist die landwirtschaftliche Tierhaltung, da bei Anfall, Lagerung, Transport und Ausbringung von tierischen Ausscheidungen (Guelle, Jauche, Stallmist) erhebliche Mengen an Ammoniak freigesetzt werden. Als weitere Quellen fuer NH3-Freisetzungen sind die Anwendung von stickstoffhaltigen Duengemitteln in der Landwirtschaft und, in geringerem Umfang, industrielle Produktionsanlagen zu nennen. Exakte Messwerte ueber die heutigen NH3-Emissionen in der Bundesrepublik Deutschland liegen nicht vor. Entsprechende Schaetzwerte und Hochrechnungen belaufen sich auf ca. 0,6 - 1,1 . 10 hoch 3 kt NH3.a-1. Nachdem in den vergangenen Jahren durch die Intensivierung von Landwirtschaft und Viehzucht ein deutlicher Anstieg der Ammoniakemissionen zu verzeichnen war, ist der derzeitige Trend der NH3- Emissionen in den alten Bundeslaendern vermutlich nur noch leicht steigend bis stagnierend, waehrend in den neuen Bundeslaendern aufgrund der Neustrukturierung von Landwirtschaft und Viehzucht mit ruecklaeufigen NH3- Emissionen gerechnet wird. Reduktionen der landwirtschaftlichen Ammoniak- Emissionen koennen zur Zeit am besten durch betriebliche Massnahmen erreicht werden. Dazu zaehlen eine verbesserte Integration von Tier- und Pflanzenproduktion, genaue N-Bilanzierung auf Betriebsebene, optimierte Viehfuetterung, bestmoegliche Sauberkeit und Trockenheit im Stall, abgeschlossene Lagerung von Guelle und Mist, Guelleausbringung nur zur bestimmten Zeiten und unter bestimmten Wetterbedingungen sowie eine sofortige Einarbeitung der ausgebrachten Guelle in den Boden. Diese Massnahmen bringen neben einer Reduktion der NH3-Emissionen auch direkte wirtschaftliche Vorteile fuer den Landwirt, da bei optimierter Guelleausbringung ein geringerer Bedarf an Mineralstickstoffduengern besteht. Ammoniak ist der einzige basische Bestandteil der Atmosphaere. Es setzt sich mit anderen sauren Luftschadstoffen relativ schnell unter Bildung von Ammoniumsalzen (NH4+) um. NH4+-Immissionen koennen ueber weite Strecken in der Atmosphaere verfrachtet und fern vom Emissionsort als trockene oder nasse ...