Die vorliegende Arbeit beschreibt im Kapitel I das Problemfeld der tropischen Regenwälder. Es werden die Vorkommen tropischer Wälder, Angaben zum Rückgang tropischer Waldflächen, Ursachen und Auswirkungen der Waldvernichtung dargestellt sowie der internationale Tropenholzhandel und die Bedeutung des Tropenholzes für den österreichischen Holzimport beleuchtet. Mit dem Bundesgesetz zur Schaffung des freiwilligen Gütezeichens für Holz und Holzprodukte aus nachhaltiger Nutzung wird in Österreich bereits 1992 ein Weg eingeschlagen, der in der Folge auch international unter den Begriffen "Holzzertifizierung und Kennzeichnung" intensiv thematisiert wird. Der Prozeß zur Umsetzung des BGBl.228/1993 ist gekennzeichnet durch ein geändertes Umfeld aufgrund von internationalen Prozessen zur Definition und Operationalisierung einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung einerseits; anderseits rückt die heimische Forstwirtschaft zunehmend in den Mittelpunkt und verändert dadurch die Zusammensetzung der in der Umsetzung des Handlungsprogrammes involvierten Akteure. Die Notwendigkeit, anstatt Verbotsmaßnahmen zu positiven Anreizmechanismen zu greifen, setzt sich auch auf Ebene der Umweltschutzbewegungen durch und manifestiert sich insbesondere auch in der Errichtung des Forest Stewardship Councils (FSC). Das neu formulierte Maßnahmenpaket legt folgende Strategie im Bereich des Schutzes der Regenwälder fest: - Ausweitung der Politik auf den Schutz der globalen Wälder, womit eine Diskriminierung des Tropenholzes - auch unter Bedachtnahme auf relevante Bestimmungen des GATT - vermiden werden soll. - Verstärkung der internationalen Zusammenarbeit und Forcierung der internationalen Konsenslösung auf diesem Gebiet. - Forcierung des Lösungsansatzes der Förderung der nachhaltigen Waldbewirtschaftung durch Instrumente, die auf freiwilligen, marktwirtschaftlichen und entwicklungspolitischen Grundsätzen basieren (Holzgütezeichen, Projektförderung, Nationalinitiative). Die Effizienz des Gütezeichens als marktorientierter Anreizmechanismus zur Förderung einer nahchaltigen Waldbewirtschaftung wird im wesentliche von der Eigenmotivation der potentiellen Gütezeichenträger, dem Niveau der Anforderungen in bezug auf die nachhaltige Waldbewirtschaftung, der Akzeptanz des Gütezeichens auf Konsumentenseite sowie von den zu erwartenden marktpolitischen Vorteilen von mit dem Zeichen gekennzeichneten Produkten abhängen.