- Standardsignatur12968
- TitelUntersuchungen ueber Viruskontamination in jungen Forstkulturen und regionalen Forschungsstandorten in Nordrhein-Westfalen : Abschlussbericht des Forschungsvorhabens
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1988
- Seiten34 S.
- Illustrationen14 Lit. Ang.
- MaterialBandaufführung
- Datensatznummer59050
- Quelle
- AbstractIn Jungkulturen und Naturverjuengungen an 240 Standorten in 23 Forstamtsbereichen von Nordrhein-Westfalen wurden aus 253 Blatt/Nadel- oder Wurzelproben von 1-10 jaehrigen Forstgehoelzen 25 pflanzenpathogene Virusisolate gewonnen. 220 Proben aus 11 Baumschulbetrieben waren im Test negativ. Das Ausmass nachweisbarer Viruskontamination erscheint in Nordrhein- Westfalen in Jungkulturen erheblich niedriger als in Altbestaenden. Die Virusinfektion fuehrte zu charakteristischen Krankheitsbildern in Laubbaumarten (Rotbuche, Eiche, Birke, Wildkirsche). In Koniferen (Fichte, Kiefer, Laerche) wurden Viren nur aus Feinwurzeln isoliert, wobei keine Korrelation zwischen Infektion und Schadbild feststellbar war. In Rotbuchensamen von 24 verschiedenen Provenienzen aus der Hessischen Forstlichen Versuchsanstalt Hann. Muenden wurden serologisch keine Vieren nachgewiesen. Rickettsien-aehnliche Bakterien (RLB) als Ursache des Hexenbesensyndroms bei Laerchen sind nicht samenuebertragbar. In Laerchenprovenienzenkultur wurde eine herkunftsbedingte unterschiedliche RLB- Anfaelligkeit festgestellt. Nach den vorliegenden Ergebnissen ist das erhebliche Ausmass der Virusverseuchung in Altbestaenden (30 %) und Waldgewaessern (50 % - 60 %) an 2 Standorten) offensichtlich das Resultat einer allmaehlichen Verbreitung der Pathogene ueber lange Zeitraeume. Sie ist nicht bedingt durch epidemiologische Ereignisse in juengster Zeit. Jungkulturen aus Baumschulbetrieben stellen zur Zeit keine gravierende Gefahr fuer die weitere Ausbreitung von Viruskrankheiten dar, ausgenommen Kulturen von Wildkirschbaeumen. Naturverjuengungen bei Rotbuchen und Birken sind regional gefaehrdet durch verschiedene Staemme des Kirschenblattrollvirus (CLRV) und weitere, zum Teil noch nicht endgueltig identifizierte Viren, welche junge Baeume, auch Eichen, schaedigen. Eine Samenuebertragbarkeit des CLRV in Birken wurde nachgewiesen, sie ist in Rotbuchen noch nicht bestaetigt. Der geringe Auflauf von Buchensaemlingen in Naturverjuengungen steht, zumindest reginal, mit starker Kontamination durch pathogene Pilz (Fusarium-, Phythium-Arten) in Zusammenhang. In Fichten am Forschungsstandort Velmerstot (Eggegebirge) wurden Viren lediglich in Wurzeln bei 4 von 25 mittel-stark geschaedigten Baeumen nachgewiesen. Eine Beziehung zum Schaedigungsgrad trat nicht auf. Fichten am Standort Glindfeld (Rothaargebirge) waren nicht viruskontaminiert. Untersuchungen ueber das Feinwurzelsystem der Fichten an beiden Standorten deuten an, dass der Grad der Schaedigung im Kronenbereich mit dem Zustand des Wurzelsystems in Beziehung steht. Gravierende Schaeden wurden im Gewebe des Wurzelspitzenbereiches und in der Mykorrhizierung insbesondere bei schwer geschaedigten Baeumen am Standort Velmerstot mikroskopisch festgestellt. Aehnliche Veraenderungen entwickelten sich 1987/88 auch an einzelnen Baeumen am Standort Glinfeld. ...
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