Das Umweltbundesamt führte vom 10. Mai bis 2. September 1996 auf dem Schlot des Kraftwerkes Dürnrohr (Höhe des Bodenniveaus 185 m, Höhe der Meßstelle auf dem Schlot 195 m über Boden) kontinuierliche Messungen der Ozonkonzentration durch. Dürnrohr befindet sich im Tullnerfeld in Niederösterreich nordwestlich von Wien, ca. 35 km vom Stadtzentrum entfernt. Die Messung verfolgte folgende Ziele: - Untersuchung des vertikalen Gradienten der Ozonkonzentration über dem ebenen, landwirtschaftlich genutzten Tullnerfeld; - Vergleich der Ozonbelastung auf dem Schlot über dem Tullnerfeld mit jener an Bodenmeßstellen im Wienerwald; - Untersuchung der Ozonbelastung in der Abgasfahne von Wien. Die Meßergebnisse lassen folgende Schlußfolgerungen zu: Der Vergleich der Ozonwerte auf dem Schlot mit jenen der Bodenmeßstelle Streithofen im Tullnerfeld zeigt, daß der Schlot nachts häufig oberhalb der nächtlichen Grenzschicht lag, in welcher am Boden Ozonabbau stattfindet. Somit bildete sich ein deutlicher vertikaler Konzentrationsgradient aus. Die geringsten vertikalen Konzentrationsunterschiede wurden tagsüber beobachtet sowie nachts bei hohen Windgeschwindigkeiten. Der Vertikalgradient war bei niedriger Windgeschwindigkeit sowie in der zweiten Nachthälfte tendenziell am größten. Die Ozonbelastung auf dem Schlot in Dürnrohr ist jener an den Hügel-Standorten Hermannskogel (530 m) und Forsthof (580 m) im Wienerwald sehr ähnlich. Dies zeigt, daß die Ozonkonzentration über dem Tullnerfeld mit jener über dem Wienerwald durchwegs vergleichbar ist, und daß die Ergebnisse der Ozonmessung am Hermannskogel und in Forsthof im allgemeinen als großflächig repräsentativ angesehen werden können - sieht man von Episoden ab, während derer die Ozonbelastung am Hermannskogel unmittelbar von starker Ozonbildung in der Abgasfahne Wiens bestimmt wird.