Diese Studie über passive Luftmeßmethoden mittels Diffusionssammlern wurde durchgeführt, um die möglichen Anwendungsgebiete für die Erfassung anorganischer Luftschadstoffe zu testen, für den praktischen Einsatz zu optimieren und letztlich einige praktische Meßprogramme durchzuführen und ihre Aussagefähigkeit hinsichtlich der jeweiligen Zielsetzung unter Beweis zu stellen. Die Auswahl der dargestellten Meßdaten orientiert sich an praktischen Aspekten, daher sind statistische Auswertungen und Laborkenndaten für Diffusionssammler in diesem Bericht nicht enthalten. Zu Beginn erläutert die Studie im theoretischen Teil wichtige Begriffe und Methodenbenennungen, um eine Einteilung und Abgrenzung verschiedener Luftimmissions-Meßtechniken zu ermöglichen. Die Stellung der Diffusionssammler im Bereich der passiven Immissionsmeßmethoden wird dabei ebenso dargestellt wie die drei großen Bereiche der Luftmeßtechnik selbst (aktive Messungen mittels Luftansaugung, passive Messungen, differenzoptische Absorptionsmessungen). Nach den Ausführungen über Aufbau und Berechnungsgrundlagen von Diffusionssammlern des Palmes-Typs werden allgemeine praktische Aspekte behandelt, welche die Präparation, Elution und Analyse der Sammler sowie die Meßstelleneinrichtung umfassen. Einfache Handhabung vor Ort, leichtes Gewicht und geringe technische Ansprüche an die Meßstelleneinrichtung, die ohne Strom- und Gasversorgung auskommt, ermöglichen eine weitgehend ortsunabhängige Installation der Meßstellen; das heißt, die Meßpunkte können nach Kriterien der Immissionsmeßaufgaben gewählt werden und unterliegen keinen technischen Limitationen. Die zu beachtenden Kriterien sind: - Verwendung derselben (standardisierten) Aufbauhöhe an allen Meßstellen, - freie Anströmbarkeit der Meßstellen aus allen Richtung, - höchstmögliche Repräsentativität des Standortes für das umliegende Gebiet, - Vermeidung extremer klimatischer Lagen. Messungen mit Diffusionssammlern sind limitiert durch - die lange Integrationszeit (Expositionsdauer), wodurch nur eine mäßige Zeitauflösung der Meßdaten möglich ist, - verspätete Verfügbarkeit der Meßergebnisse, so daß sie nicht zur unmittelbaren Kontrolle von Warn- und Eingreifgrenzen verwendet werden können, - je nach Bauart Kontaminationsgefahr bei vernachlässigter Sorgfalt während des Betriebes, durch Fremdzugriff oder durch partikuläre Verunreinigungen bei starker Staubentwicklung. Weitere Meßprogramme umfassen - Jahresgangmessungen in 4 unterschiedlichen Gebieten in Kärnten und einem urbanen Standort in der Steiermark, - Höhenprofilmessungen an Berghängen - Voruntersuchungen als Auswahlhilfe für ein Umweltbeobachtungsgebiet ("Integrated Monitorin") - den Einsatz von Diffusionssammlern zur Bewertung systematischer Unterschiede zwischen Aktivmeßverfahren mit punktueller Luftansaugung und differenzoptischen Absorptionsmessungen.