Nach rund 100 Jahren Bestandesunterbrechung wurde im Jahr 1976 durch das Institut fuer Vergleichende Verhaltensforschung auf dem Wilhelminenberg ein Wiederansiedlungsprogramm des Bibers in den Donau-Auen oestlich von Wien begonnen. Im Rueckblick auf nunmehr 14 Jahre Bestandesentwicklung und Verbreitung kann die Wiedereinbuergerung als erfolgreich bezeichnet werden. Noch bis ins 19. Jahrhundert hatte der Biber in Oesterreich die Donau und ihre groesseren Zufluesse sowie einige kleinere Fluesse in den Alpen und im Waldviertel besiedelt. Ausser an der Donau fanden in Oesterreich ab Mitte der siebziger Jahre unseres Jahrzehnts auch Wiederansiedlungen an Inn und Salzach statt. Die Wiederansiedlung in den Donau-Auen in und oestlich von Wien wurde vom Institut fuer Vergleichende Verhaltensforschung Wilhelminenberg und der Stadt Wien durchgefuehrt. Diese Stellen sorgten afuer die durchgehende wissenschaftliche Betreuung der Biber. In den Donau- Auen oestlich von Wien war die betreuende Stelle von Anfang an der Forschungsstuetzpunkt Leopoldsdorf des Institutes fuer Vergleichende Verhaltensforschung Wilhelminenberg, der ab 1982 Abteilung Leopoldsdorf bzw. Abteilung "Niko Tinbergen" des Instituts fuer Angewandte Oeko-Ethologie heisst. In den Donau-Auen in und oestlich von Wien wurden von 1976-1990 insgesamt 42 Biber ausgesetzt, die meisten davon mittels Kunstbau. Die heute Population ist rund 90 Individuen stark und besteht aus Castor fiber, C. f. belarusicus et oesteuropaeus und C. canadensis. Die Bestandesentwicklung verlief zunaechst sehr langsam, bis 1984 konnte die Population wohl nur durch Nachbesetzungen gehalten werden. Bestandesentwicklung und Verbreitung werden stark von Hochwaessern beeinflusst. Ab 1985 setzte beschleunigtes Populationswachstum ein. Gleichzeitig begannen verstaerkte Abwanderungen von Bibern an die Zufluesse der Donau in Oesterreich, besonders die March, und die Donau stromabwaerts nach Ungarn und in die CSFR. Heute umfasst die Gesamtpopulation in Oesterreich und den angrenzenden Gebieten der Kleinen Ungarischen Tiefebene rund 120 Tiere. Der Ablauf der Verbreitung 1976-1989 in den Donau-Auen oestlich von Wien wird anhand von Rasterkarten dargestellt und kommentiert. Die Biber besiedelten in den 14 Jahren seit der Bestandesbegruendung nahezu alle staendig wasserfuehrenden Gewaesserabschnitte der Augewaesser oestlich von Wien, wobei der Schwerpunkt zunaechst auf den linksufrigen Gewaessern lag. Die Ufer der Donau selbst sind mit Steinwurf befestigt und wurden nicht besiedelt, wohl aber einer der ufergliedernden Biotope. Ein Grossteil der Baue waren Erd- oder Roehrenbaue (ca. 80%). Die Zahl der von den Bibern zumindest sporadisch genuetzten Baumarten umfasste fast alle Arten der Ufersaeume mit Schwerpunkt auf den Weichhoelzern Weide und Pappel. Die Besiedlungsdichte betrug 0,96-1,35 Ansiedlungen/km. Biberdaemme wurden .........