Die neuartigen Waldschäden sind derzeit das größte Umweltproblem, mit dem sich die Wissenschaft in Europa auseinandersetzen muß. In der Bundesrepublik sind etwa 50% der Waldfläche geschädigt. Alle Hauptbaumarten sind betroffen, die empfindliche Tanne ist vom Aussterben bedroht. In Anbetracht dieser besorgniserregenden Situation wurde die Forschung zur Klärung der Ursachen-Wirkungs-Beziehungen erheblich intensiviert und dadurch neue Erkenntnisse gewonnen. Der vorliegende Bericht versucht den Stand des Wissens darzustellen und wesentliche Wissenslücken aufzudecken, die durch neu aufzunehmende Forschung rasch zu schließen sind. Grundsätzlich kann festgestellt werden, daß es keine für alle Standorte gültige Erklärung für die neuartigen Waldschäden gibt. Es wirken in den verschiedenen Schadensgebieten zum Teil mehrere Ursachen. Die Schadensgebiete unterscheiden sich sowohl in der Schadfaktorenkombination als auch in der Gewichtung der einzelnen Schadfaktoren untereinander. Die überwiegende Mehrheit aller an der Waldschadensforschung beteiligten Wissenschaftler sehen in den Luftschadstoffen die Hauptursache der Waldschäden. Entsprechend ist auch die Forschung darauf ausgerichtet, die Wirkung von Luftschadstoffen auf das Ökosystem Wald zu untersuchen. Andere, standortspezifische Schadfaktoren werden dabei berücksichtigt.