Saurer Regen in Oberoesterreich (10-Jahresmessbericht). Ueber Inhaltsstoffe im trockenen Niederschlag von Oberoesterreich in der Zeit vom Jaenner 1984 bis Dezember 1993
Seit 1984 werden vom Amt der oberoesterreichischen Landesregierung, Unterabteilung Luftreinhaltung und Energietechnik an mehreren Orten im Bundesland nasse und staubfoermige Niederschlaege gesammelt und auf ihre Inhaltsstoffe untersucht. Schoeneben ab 1984, Linz/Steyregg ab 1984, Linz/ORF-Zentrum ab Mai 1990, Linz/Goethestrasse 1984-Juni 1986, Kremsmuenster ab 1984, Almsee ab August 1986, Wurzeralm 1984-August 1989, Hochburg August 1986-Oktober 1987. Seit Februar 1994 wird das Messprogramm durch eine Sammelstelle in Aspach ergaenzt. 1. Die Messergebnisse ausserhalb in Linz. Der Niederschlag in Oberoesterreich war im Messzeitraum 1984 bis 1993 vor allem mit Schwefel- und Stickstoffverbindungen, in den letzten Jahren zunehmend auch mit Chlorid (vor allem in Schoeneben) belastet. Die Schadstoffeintraege in den Stationen ausserhalb von Linz werden zum ueberwiegenden Teil durch Fernverfrachtungen aus dem Ausland verursacht. Im Berichtzeitraum trat keine signifikante Veraenderung der jaehrlichen Eintraege auf (Schwefeleintrag 8-16 kg/ha.a; Stickstoffeintrag 9-27 kg/ha.a; Chlorideintrag 4-30 kg/ha.a, ausgenommen Schoeneben 1993). 2. Der Regen im Raum Linz. Waehrend die Stationen im laendlichen Raum durch Fernverfrachtungen belastet sind, sind die Niederschlaege der Stationen Linz/Steyregg und Linz/ORF-Zentrum bzw. Goethestrasse durch die Emissionen der Grossindustrie gepraegt. Zu Beginn der Messungen wurde in Linz-Steyregg ein jaehrlicher Schwefeleintrag bis zu 63 kg/ha.a und ein jaehrlicher Stickstoffeintrag bis zu 49 kg/ha.a gemessen. Die Sanierungsmassnahmen bei der Linzer Grossindustrie haben eine drastische Reduktion der Eintraege zur Folge: Die jaehrliche Schwefeleintraege gingen (von 63 kg/ha.a) auf ca. 15 kg/ha.a (entspricht dem Niveau der anderen Stationen) und der jaehrliche Stickstoffeintrag auf ca. 30 kg/ha.a zurueck. Der Chlorideintrag ist analog zu den anderen Stationen nach anfaenglicher Abnahme in den letzten Jahren wieder auf ca. 25 kg/ha.a in Steyregg und beim ORF-Zentrum auf 7,3 kg/ha.a gestiegen. Fuer ganz Oberoesterreich kann festgestellt werden, dass wesentliche Anteile des Saeureeintrages aus dem Ausland stammen, sodass es zur weiteren Reduktion der Emissionen saurer Verbindungen grosser internationaler Anstrengungen bedarf.