Ziel der Arbeit war es, im Zuge eines interdisziplinären Forschungsprojektes einen vegetations- und standortkundlichen Überblick über die Eichenwälder im nordöstlichen Niederösterreich zu geben. Zu diesem Zweck wurden im Sommer 1990 27 Probeflächen in Eichenwäldern nach Gesichtspunkten des Bestandesalters, der Geomorphologie, der Besitzverhältnisse und der Bewirtschaftungsart ausgewählt und bearbeitet. Die Bestände wurden zur Veranschaulichung der Struktur in Grund- und Aufriß gezeichnet, es wurde die Vegetation aufgenommen und es wurden Blatt-, Humus- und Bodenproben zur Erfassung des Nährstoffkreislaufes geworben und im Labor analysiert. Die Ansprache der Kronenverlichtung an je 15 Bäumen pro Probefläche geschah durch eigens dafür eingeschultes Personal der niederösterreichischen Landesforstbehörde. Die Datenauswertung erfolgte mittels multivariater statistischer Methoden in drei Schritten: Zuerst wurden die Vegetationsdaten allein verschiedenen Klassifikations- und Ordinationsverfahren unterworfen und Gruppen ähnlicher Vegetaionszusammensetzung gebildet. Um den Zusammenhang zu den organisierenden Umweltfaktoren nicht nur über die Ansprüche der differenzierenden Arten indirekt abzuleiten, wurden die Vegetationsdaten in einer kanonischen Korrespondenzanalyse rechnerisch mit ausgewählten Umweltparametern verknüpft. Schließlich wurde überprüft, ob sich die nach der Vegetation gebildeten Standortsgruppen auch in einem Ordinationsergebnis, das nur über Bodendaten zustande kam, wiederfinden. Nach zusammenfassender Betrachtung der Ergebnisse konnten vier Gruppen ausgeschieden werden, die sich nicht nur floristisch, sondern auch standörtlich unterscheiden, Die deutlichste Trennung erfolgte nach der Seehöhe in planare und kolline Standorte. Letztere ließen sich nach einem Feuchte- und Nährstoffgradienten in weitere drei Gruppen aufspalten, die man botanisch am ehesten dem Carici-pilosae Carpinetum Neuh. 1964 zurechnen kann. Für die Eichenwälder der Niederungen war es nicht möglich, sie als einheitliche Gruppe zu charakterisieren. Die standörtlichen Unterschiede waren trotz der relativen floristischen Ähnlichkeit zu groß. Die Schätzung der Kronenverlichtung ergab einen deutlichen Seehöhentrend, demzufolge die planaren Wälder stärker beeinträchtigt sind als die kollinen. Es lag die Vermutung nahe, daß die Ursache dafür in standorthydrologischen Veränderungen infolge von Grundwasserabsenkung liegt. Um das Ausmaß des Niederschlags- und Grundwasserrückganges im Arbeitsgebiet zu dokumentieren, wurden umfangreiche Daten über Niederschlagsmengen und Grundwasserstände vom Amt der Niederösterreichischen Landesregierung herangezogen.
114.521.6 (Weiserpflanzen (Bioindikatoren)) 181.31 (Beziehungen zum Wasser einschl. Dürreresistenz. Siehe auch 422.2) 181.34 (Beziehungen zu Bodennährstoffen und zur Chemie des Bodens) 113.2 (Höhenlage) 547 (Beziehung der forstlichen Standortsgüte zur Holzerzeugung) 48 (Schäden infolge unbekannter oder komplexer Ursachen (nach Holzarten geordnet)) 176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D]) [436.3] (Niederösterreich)