Im Zuge der Zunahme neuer Freizeit- und Outdoorsportarten ist auch der Gleitflugsport ins Gerede gekommen. Es kommt zu Konflikten mit Jagd, Forst, Landwirten und Umweltschuetzern. Man schaetzt ca. 20.000 Gleitschirmflieger in Oesterreich. Ausgehend von Amerika nach dem Krieg kam der Gleitschirmsport in den 70er Jahren auch nach Oesterreich (Kap. 1). 1975 wurde in Koessen/Tirol sogar die erste inoffizielle Weltmeisterschaft im Drachenfliegen durchgefuehrt (300 Teilnehmer!). In Kapitel 3 werden ziemlich umfassend die rechtlichen Grundlagen eroertert (Luftrecht, Jagd- und Forstgesetz sowie das Naturschutz- und Nationalparkgesetz). Einen breiten Raum nimmt Kapitel 4 ein (Umweltbeeintraechtigung durch das Paragleiten): Auswirkungen auf die Tierwelt sind gegeben durch den "Greifvogeleffekt" (Adlereffekt) z.B. auf Schalenwild, Schneehasen und Voegel. Untersuchungen aus Bern haben nachgewiesen, dass Gemsen und Steinboecke ein betraechtliches Fluchtverhalten durch Paragleiter an den Tag legen. Folgen sind Stressreaktionen mit den entsprechenden Folgen (Verbiss- und Schaelschaeden sowie Erschoepfungserscheinungen im Winter). Dabei gelten Rehe und Gemsen als anpassungsfaehiger als Rot- und Steinwild. Weitere Beeintraechtigungen werden gemeldet bezueglich des Brutverhaltens von Rauhfusshuehnern und verschiedenen Greifvoegeln (z.B. Wanderfalken). Seltene Vogelarten sind somit zusaetzlich gefaehrdet. Grosse Greifvoegel sehen im Gleitflieger eine Konkurrenz (Steinadler, Weisskopfgeier, Bartgeier, Wanderfalke). Auch Kolkraben fuehlen sich bedroht. Hangsoaring wird dabei als besonders problematisch angesehen. Umstritten ist der negative Einfluss auf Weidetiere. Beachtung wird dem Weisskopfgeier in der Nationalparkregion Hohe Tauern gewidmet: aufgrund der dortigen gefaehrdeten Vorkommen dieses Greifes wurde das Fliegen behoerdlich verboten. Auswirkungen auf die Vegetation sind besonders in der sensiblen Gipfelregion beim Starten, bei der Vorbereitung (Trittschaeden) und auf den Kulturflaechen beim Landevorgang (vernachlaessigbar) gegeben. Als problematisch werden auch die Sekundaereffekte angesehen (KFZ-Verkehr durch Zubringer und Abholdienste und durch Zuschauer). In Kapitel 5 wird die Situation im stadtnahen Gaisberg bei Salzburg geschildert. In Kapitel 6 wird versucht, einen oekogerechten Verhaltenskatalog fuer Gleitschirmflieger anzubieten (Maximalkatalog). Kapitel 7 gibt Hinweise auf schon vorhandene Modelle, die Beispiele fuer moegliche Formen von Konfliktloesungen sein koennten.
181.48 (Einfluss des Menschen (z.B. Erholung)) 468 (Schäden bei der Erholung) 151.9 (Verschiedenes) 907.2 (Der Wald als Erholungsstätte) [436.5] (Salzburg)