Ueber die Auswirkungen zunehmender Bodenversauerung als Folge saeurebelasteter Deposition auf die natuerliche Verjuengung ist bisher wenig bekannt. Ziel dieser Untersuchung war daher, den Einfluss unterschiedlicher Oberbodenzustaende auf die Samenkeimung und Etablierung sowie auf das Wachstum von Jungpflanzen verschiedener Baumarten zu pruefen. Dazu wurden im B ereich des Schwarzwaldes 4 Versuchsflaechen angelegt, auf denen die Oberboeden durch unterschiedliche Bodenbearbeitungen und Duengungen veraendert wurden. Durch kontrollierte Aussaat wurde der natuerliche Samenfall von Fichte, Tanne, Buche, Bergahorn, Ebersche und Grauerle simuliert. Zum Vergleich wurden in Gewaechshaeusern Keimung und Entwicklung der gleichen Baumarten auf verschiedenen Bodensubstraten, mit unterschiedlichen Duengungen und unter dem Einfluss eines kuenstlichen sauren Regens untersucht. Die wichtigsten Ergebnisse lassen sich - bei starken Unterschieden in Abhaengigkeit von den untersuchten Baumarten - folgendermassen zusammenfassen: 1. Es war keine eindeutige Abhaengigkeit der Keim- und Ueberlebensprozente vom chemischen Oberbodenzustand oder der Humusauflage auf den verschiedenen Versuchsstandorten festzustellen. Das Wachstum der Jungpflanzen war tendenziell auf den basenaermsten Boeden reduziert. Die Bodenvegetation sowie Frassschaeden durch Tiere hatten offensichtlich eine erhebliche Bedeutung fuer die Keimung und Entwicklung der Jungpflanzen auf den einzelnen Standorten. 2. Durch Bodenbearbeitungen wurden die Keim-, Ueberlebens- und Wachstumsbedingungen fuer die Jungpflanzen wesentlich verbessert, was vor allem auf die Reduktion der Bodenvegetation und die Beseitigung unguenstiger Humusauflagen bzw. das Durchmischen des Humus mit dem Mineralboden zurueckzufuehren war. Auch auf den sehr stark versauerten Boeden war der direkte Mineralbodenanschluss vorteilhaft. 3. Duengungen wirkten sich weniger deutlich auf den Keimerfolg und die Entwicklung der Jungpflanzen aus. Entscheidend war - unabhaengig von der Loeslichkeit und Dosierung der Duenger - die Zufuhr von Calcium. Zusaetzliche Magnesium- und Kaliumgaben beguenstigten das Ankommen und das Wachstum der Jungpflan zen nur ausnahmsweise. Stickstoffduengungen wirkten sich tendenziell negativ aus. Demnach ist bei zunehmenden Saeuregraden im Boden mit wachsenden Verjuengungsschwierigkeiten zu rechnen, das Magnesium- und Kaliumangebot ist aber auch auf stark versauerten Boeden fuer die Jungpflanzen in den ersten Jahren zumeist noch ausreichend. 4. Sogenannte anspruchslose Baumarten reagierten auf unterschiedliche Oberbodenzustaende teilweise wesentlich staerker als die anderen Baumarten. So hatten die Duengungen auf die Keim- und Ueberlebensprozente der Ebereschen den deutlichsten Einfluss. 5. Die Ergebnisse wurden mitunter stark durch nicht behandlungsbedingte Faktoren beeinflusst, insbesondere durch Maeuse- und Eichhoernchenfrass an Bucheckern und Buchenkeimlingen. Gewaechshausversuch: 1. Mit abnehmenden Basengehalten der Bodensubstrate waren sowohl die Keim- und Ueberlebensprozente als auch das Wachstum der Jungpflanzen insgesamt deutlich reduziert. Dabei waren auf sehr stark sauren Bodensubstraten teilweise selbst geringfuegige Differenzen in der Basensaettigung entscheidend. 2. Duengungen mit Kohlensaurem Kalk oder Dolomit wirkten sich guenstig auf Pflanzenzahlen und -entwicklung aus, insbesondere auf sehr stark sauren Waldboeden. 3. Kuenstlicher saurer Regen (pH 2,5) behinderte die Keimung und Etablierung sowie das Wachstum der Jungpflanzen erheblich. 4. Zwischen den untersuchten Faktoren Bodensubstrat, Duengung und Saeuregrad des Beregnungswassers bestanden haeufig starke Wechselwirkungen. Sie zeigten insbesondere, dass der unguenstige Einfluss starker Saeuregrade im Boden durch Kalk- bzw. Dolomitduengungen kompensiert werden kann, die Wirkung der sauren Beregnung dagegen nur teilweise. 5. In stark sauren Boeden wurden - im Gegensatz zu den Beobachtungen anderer Versuchsansteller - reduzie