Insgesamt 7644 Baeume wurden 1990 im Hauptueberwachungsprogramm der Forstverwaltung beurteilt. Fuenf Baumarten wurden untersucht: Sitkafichte (Picea sitchensis), Fichte (P. abies), Kiefer (Pinus sylvestris), Eiche (Quercus spp.) und Rotbuche (Fagus sylvatica), die ueber 319 Standorte verteilt waren. Das ist mehr als 1989 und der Grund dafuer ist, dass mehr Eichenflaechen beurteilt wurden. Der Grad an Datenvollstaendigkeit war hoch und bei jeder Baumart ueber 97%. Ein Mangel an Einheitlichkeit wurde bei der Art, auf die individuelle Beobachter manche der Kategorien beurteilten, festgestellt. Dadurch war die Methode der Datenanalyse begrenzt. Zum Beispiel bedeuteten Unterschiede zwischen Beobachtern, dass es nicht moeglich war, zuverlaessige Karten ueber bestimmte Kategorien der Forstzustaende anzulegen. Die Beurteilung einer der wichtigsten Kategorien, Kronendichte, wies jedoch eine groessere Einheitlichkeit zwischen den Beobachtern als in vergangenen Jahren auf. Im grossen und ganzen verbesserte sich die Kronendichte der Sitkafichte und Eiche, Fichte und Kiefer blieben gleich und Rotbuche verschlechterte sich. Diese breiten Tendenzen verbergen jedoch eine dynamische Situation, wobei sich individuelle Baeume zwischen 1989 und 1990 verschieden veraenderten. Die Verbesserung der Kronendichte der Sitkafichte geschah aufgrund der Genesung von Baeumen, die 1989 wegen der Fichtennadellausplage eine starke Entlaubung erlitten hatten. Der hohe Grad an Insektenaktivitaet kann auf den ungewoehnlich milden Winter 1988 zurueckgefuehrt werden, und obwohl der Winter 1989 aehnlich war, war die Insektenaktivitaet weniger gross. 1990 wurde ein zunehmendes Absterben von Eiche und Rotbuche festgestellt. Bei der Rotbuche wurde das Absterben von weiteren Belastungssymptomen begleitet, wie z.B. Blattrollen, Fruchtreichtum, vorzeitiger Blattverlust und abnormal kleine Blaetter an manchen Baeumen. Der durch die trockenen Sommer von 1989 und 1990 entstandene Wassermangel war hoechstwahrscheinlich der Grund fuer diese Symptome. Die Zapfenbildung bei den zwei Fichtenarten war besonders reichlich und kann ggf. auch der Duerre zugeschrieben werden. Besonders an den Laubbaeumen wurde sehr wenig Verfaerbung festgestellt, obwohl der Grad an gelblicher Verfaerbung an den diesjaehrigen Nadeln der Sitkafichten und an braeunlicher Verfaerbung der diesjaehrigen Nadeln der Fichten leicht erhoeht war. Wie bei der Kronendichte wies auch die Analyse der Veraenderungen an individuellen Baeumen ein kompliziertes und dynamisches Muster auf, das sich nicht in der allgemeinen Veraenderung des Zustandes widerspiegelt. In den vier Jahren, fuer die Daten zur Verfuegung stehen, konnte kein Anzeichen einer Verschlechterung des Forstzustandes in groesserem Masse festgestellt werden. Von Jahr zu Jahr gibt es grosse Unterschiede, und einzelne Baumarten reagieren verschieden auf diejenigen.......