- Standardsignatur13778
- TitelVerbreitung der makedonischen Roßkastanien-Miniermotte Cameraria ohridella Deschka & Dimic, 1986 in Südtirol (Lepidoptera, Gracillariidae) : Verlauf einer rezenten Einschleppung
- Verfasser
- ErscheinungsortBozen
- Verlag
- Erscheinungsjahr1998
- Seiten60 S.
- Illustrationen59 Lit. Ang., 3 Anh.
- MaterialBandaufführung
- Datensatznummer54583
- Quelle
- AbstractDie derzeitige Verbreitung der eingeschleppten Roßkastanienminiermotte Cameraria ohridella in Südtirol und angrenzenden Gebieten von Nord- und Osttirol wird dargelegt (Tab. 1-2). Der Befall in Südtirol umfaßte im Sept./Okt. 1998 das Eisacktal von Gossensass bis Bozen und das gesamte Pustertal; hingegen war das Etschtal noch weitgehend befallsfrei. In das östliche Pustertal ist Cameraria ohridella erst im Sommer 1998 um 50 km weiter vorgedungen. Die Befallsausweitung 1998 zeigte, daß die Motte derzeit im Gebirge in Höhenlagen von 800-1200 m vorzudringen beginnt. Zur objektiv vergleichbaren Darstellung der Befallsstärke wurden numerische Befallsparameter eingeführt. Die Verbreitungsentwicklung in Österreich (seit 1989) und div. Ländern Mitteleuropas (seit 1993) sowie in Norditalien (von 1994/95 - 1996/oi) wird kurz dargelegt. Die rezente Einschleppung der Motte nach Südtirol ist vermutlich 1994/95 in Franzensfeste erfolgt; ungeklärt bleibt eine frühere fragliche Befallsmeldung für Toblach 1992. Die Generationsverhältnisse ergaben in Südtirol für tiefere Lagen 3 Generationen, für höhere (über 800 m) nur 2 Generationen/Jahr. In den tieferen Lagen kam es schon zu starken Schäden mit vorzeitigem Blattabfall. Als mögliche Gegenmaßnahmen werden aufgezeigt: eine vollständige Entfernung des Falllaubes, mit anschließender Verbrennung oder Kompostierung. Die Frage der Wirtspflanzen wird diskutiert und der Nachweis erbracht, daß neben Roßkastanien (Aesculus sp.) auch Bergahorn (Acer pseudoplatanus) erfolgreich befallen wird. Dabei wird die Vermutung geäußert, daß Acer pseudoplatanus möglicherweise sogar die natürliche Primär-Wirtspflanze von Cameraria ohridella sein könnte, und Roßkastanie (Aesculus sp.) erst durch einen kürzlich erfolgten Wirtspfanzenwechsel zum neuen Hauptwirt wurde. Diese Hypothese eines rezenten Wirtswechsels würde erklären, wieso die bis dahin unbekannte Motte erst 1983/84 in Makedonien, anläßlich einer Massenvermehrung an künstlich angepflanzten Roßkastanien am Ohrid-See, entdeckt wurde und seither am Balkan und in Mitteleuropa in explosionsartiger Ausbreitung begriffen ist. Das Problem der Parasitierung wird erörtert und durch Zuchten nachgewiesen, daß bereits zahlreiche Parasitoiden, vor allem Chalcidoidea (15 spp.: 662 EX) vorhanden sind (Tab. 4 u. 5). Bei diesen Chalcididen handelt es sich durchwegs um Arten, hauptsächlich Eulophidae, die generell auf kleine blattminierende Insektenlarven spezialisiert und auch schon von anderen Blattminierern (besonders Lithocolletiden, aber auch Agromyziden u.a.) bekannt sind. Aus diesem Zusammenhang und dem breiten Wirtsspektrum der gezogenen ektoparasitischen Chalcididen wird evident, daß für Cameraria keine eigenen artspezifischen Parasitoiden zu erwarten sind. Die anfänglich schwache Parasitierung von Cameraria erklärt sich vielmehr durch die erforderliche Umstellung dieser Parasitoiden auf eine von ihnen bzw. von blattminierenden Wirtsinsekten bisher gemiedene Brutpflanze, die Roßkastanie.
- Schlagwörter
- Klassifikation453 (Insekten [Für die weitere Unterteilung siehe Familien unter 14 oder alternativ (beschrieben nach Regelfall 1d in der Einleitung) können die Nummern alphabethisch nach Familien und Arten unterteilt werden (Appendix C)])
145.7x18.14 (Bucculatricidae)
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
[450.323] (Südtirol)
[436.7] (Tirol)
Exemplarnummer | Signatur | Leihkategorie | Filiale | Leihstatus |
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10006692 | 13778 | Zeitschrift | Verfügbar |
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