Der LWF-Bericht "Humuszustand und Bodenlebewelt ausgewählter bayerischer Waldböden" bringt im ersten Beitrag von Hans-Jürgen Gulder einen Überblick des Humuszustands bayerischer Waldböden. Aus den Ergebnissen der Bayerischen Waldbodeninventur geht hervor, daß die Humusform Moder mit 37% die Spitzenstellung einnimmt. Mit rund 20% sind auch der Rohhumusartige Moder und die günstigen Ausprägungsformen Mull und F-Mull stärker vertreten. Leider weist jeder siebte Probebestand Rohhumus (14%) auf. Die Anreicherung des Humus mit Stickstoff und Schwermetallen gibt Anlaß zur Sorge. Da für die Bildung wertvoller und aktiver Humusformen die Tätigkeit der Bodentiere äußerst wichtig ist, wurden von Karl Mellert auf ausgewählten Bodendauerbeobachtungsflächen Springschwänze (Collembola) untersucht. Wegen ihrer großen Artenfülle (ca. 300 Arten in Mitteleuropa) sind die Springschwänze nur untergroßem Aufwand zu bestimmen. Das Artenspektrum ist dann aber gut geeignet, die Lebensbedingungen im Humus und oberen Mineralboden zu charakterisieren. Ebenfalls auf Bodendauerbeobachtungsflächen hat Katrin Schöpke die Regenwurmarten erfaßt. Regenwürmer mischen die durch andere Bodentiere zerkleinerte Streu in den Mineralboden ein. Durch innige Vermischung von Tonmineralien mit der unverdauten organischen Nahrungssubstanz im Mittel- und Enddarm von Regenwürmern entstehen Ton-Humus-Komplexe, die als Losungskrümel ausgeschieden werden. Sie erzeugen die Humusform Mull. In seinem Beitrag erläutert daher Karl-Heinz Häberle, wie verschiedene Bodentiergruppen anhand der Form ihrer Losungen (Fäzes) erkennbar sind. Ulrich Schulz stellt Tiere vor, die nur einen Teil ihres Lebens im Boden verbringen und geht vor allem auf die Larven der Trauermücken ein. Aufgrund ihres unscheinbaren Äußeren und der geringen Körpergröße wird ihre Leistung beim Streuabbau oft unterschätzt. Insgesamt soll dieser LWF-Bericht dazu beitragen, das Wissen um die Bedeutung des Humus für die Waldernäherung herauszustellen und die Rolle der Bodentiere im Stoffkreislauf zu würdigen.