- Standardsignatur4733
- TitelArthropoden an Jungbuchen (Fagus sylvatica L.) in Naturverjuengungen und Voranbauten des Erzgebirges und des Harzes. Eine vergleichende Analyse aus der Sicht von Waldbau und Forstschutz
- Verfasser
- ErscheinungsortFrankfurt am Main
- Verlag
- Erscheinungsjahr1996
- Seiten135 S.
- Illustrationenzahlr. Lit. Ang.
- MaterialBandaufführung
- Datensatznummer52854
- Quelle
- Abstract(1) Die intensiven Luftschadstoffeintraege der letzten Jahrzehnte haben im Erzgebirge und im Harz zu grossflaechigen Absterbeprozessen in den Fichtenforsten und zu Vitalitaetsminderungen in den Buchenwaelsern gefuehrt. Diese gravierende Waldgefaehrdungssituation veranlasste zu Massnahmen des Waldumbaus und der Walderhaltung. Dabei kommt der Wiederverbreitung und dem Erhalt der Buche ueber den Voranbau in geschaedigten Fichtenforsten und ueber die Naturverjuengung in noch vorhandenen autochthonen Buchenwaeldern die zentrale Bedeutung zu. (2) Die Belastung des Bodens mit Saeuren und Schwermetallen schwaecht die Jungbuchen und laesst eine erhoehte Disposition fuer Insektenschaeden befuerchten. Als Beitrag zu dieser Frage wurde in den Jahren 1992-1994 vergleichend die Bedeutung phytophager Insekten und der durch sie hervorgerufenen Pflanzenschaeden in Buchen-Voranbauten und Buchen- Naturverjuengungen im Erzgebirge und im Harz untersucht. (3) Physiologisch- phaenologische Parameter der Jungbuchen wurden beobachtet. Sie wurden zu dem Auftreten der wichtigsten phytophagen Insektenarten und -taxa und zu dem Ausmass der durch sie hervorgerufenen Pflanzenschaeden in Beziehung gesetzt. Das Vorkommen wichtiger antagonistischer Arthropoden wurde ermittelt. Die sich aus der Beobachtung des Wirtspflanzen-Phytophagen-Gegenspieler- Komplexes ergebenden Befunde wurden aus dem Blickwinkel des Waldschutzes bewertet. (4) Im phaenologischen Verhalten (Laubaustrieb, Laubverfaerbung) zeigten die untersuchten Buchen-Verjuengungen neben der witterungsbedingten Variabilitaet in der mittleren Dauer der phaenologischen Phasen eine pflanzenindividuelle Variabilitaet. Diese bedingt zu Beginn der Vegetationsperiode ein zeitlich und raeumlich heterogenes Angebot an Blattnahrung fuer phyllophage Insekten und zum Ende der Vegetationsperiode eine unterschiedliche Dauer der Frassmoeglichkeit auf jeder Einzelpflanze. Die Folge ist eine von Einzelpflanze zu Einzelpflanze zeitlich variierende Frassbelastung (Beginn und Dauer), die eine Risikostreuung innerhalb der Verjuengungen bewirkt und zur Differenzierung der Pflanzenbestaende beitraegt. (5) Der Hoehenzuwachs der Jungbuchen variierte in Abhaengigkeit von den abiotischen und biotischen Standortseinfluessen von Jahr zu Jahr, von Untersuchungsflaeche zu Untersuchungsflaeche und von Einzelpflanze zu Einzelpflanze. Auch hier ermoeglicht die phaenotypische Variabilitaet der Jungbuchen die Differenzierung des Pflanzenbestandes, welche ueber eine unterschiedliche Belastung durch phytophage Insekten noch feiner einreguliert werden kann. (6) Ruesselkaefer (Coleoptera; Curculionidae) sind sowohl im Erzgebirge als auch im Harz wichtige phyllophage Insekten, die in hohen Dichten auftreten und merkliche Pflanzenschaeden hervorrufen. Die bedeutendsten Arten sind Phyllobius argentatus(L.) und Strophosoma melanogrammum (FORST.). Hinzu kommen im Erzgebirge Polydrusus undatus (F.) und im Harz Rhynchaenus fagi (L.). Strophosoma melanogrammum (FORST.) ist ein Charaktertier der Buchen-Voranbauten. Letale Schaeden an Einzelpflanzen oder Ausfaelle von Verjuengungen oder Verjuengungsteilen durch Ruesselkaeferfrass wurden nicht beobachtet. Bei hoeherem Frassdruck sind physiologische Schwaechungen der Pflanzen wahrscheinlich. Die Buchen- Voranbauten tendieren zu staerkeren Ruesselkaeferschaeden als die Naturverjuengungen. Kontrollen der Verjuengungen auf Kaeferbesatz und Pflanzenschaeden werden empfohlen. (7) Schmetterlings(Lepidoptera)-Raupen sind neben Ruesselkaefern die zweite wichtige Gruppe innerhalb der phyllophagen Insekten in Buchen-Verjuengungen von Erzgebirge und Harz. Sie stellen ein grosses Artenreservoir potentieller Verjuengungsschaedlinge. Gradationen einzelner Arten wurden im Untersuchungszeitraum nicht beobachtet. Die Ergebnisse deuten auf eine konstante Frassbelastung durch ein Spektrum aus Fruehjahrs- und (Spaet-)Sommerarten hin. Sie liegt, wahrscheinlich klimabedingt, im Erzgebirge hoeher als im Harz, jedoch ...
- SchlagwörterFagus sylvatica, Naturverjüngung, Jungwuchs, Voranbau, phänologische Variabilität, Laubausbruch, Blattverfärbung, Höhenwachstum, Insektenschaden, Frassschaden, Arthropoda, Schadinsekt, Curculionidae, Phyllobius argentatus, Strophosomus melanogrammus, Polydrosus undatus, Rhynchaenus fagi, Lepidoptera, Phyllaphis fagi, Triebschaden, Typhlocybinae, Tettigella viridis, natürlicher Feind, Antagonist, Carabidae, Araneae, Coccinellidae
- Klassifikation453 (Insekten [Für die weitere Unterteilung siehe Familien unter 14 oder alternativ (beschrieben nach Regelfall 1d in der Einleitung) können die Nummern alphabethisch nach Familien und Arten unterteilt werden (Appendix C)])
411.12 (Insekten und andere Gliederfüssler)
236.4 (Überwachung (einschl. Begangspfade). Kontrolle des Verjüngungserfolgs)
235.2 (Vorbau, Vorwald, Schaffung eines Schirmes. Pionierholzarten)
181.8 (Phänologie)
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
[430] (Deutschland, 1990-)
Exemplarnummer | Signatur | Leihkategorie | Filiale | Leihstatus |
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1417615 | 4733 | Zeitschrift | Zeitschriftenmagazin | Verfügbar |
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