Standardsignatur
Titel
Analyse und Reproduktion räumlicher Bestandesstrukturen : Versuche mit dem Strukturgenerator STRUGEN
Verfasser
Erscheinungsort
Frankfurt am Main
Verlag
Erscheinungsjahr
1993
Seiten
87 S.
Illustrationen
34 Lit. Ang.
Material
Bandaufführung
Datensatznummer
52825
Quelle
Abstract
Einleitend wird die Stellung der vorliegenden Studie im Kontext einer modellorientierten Mischbestandsforschung und die Funktion des Strukturgenerators STRUGEN in einem modular konzipierten Prognoseinstrument für Rein- und Mischbestände sichtbar gemacht (Abschnitt 1). Der erste Teil der Untersuchung (Abschnitt 2 bis 4) hebt die räumliche Struktur als zentrales dynamik- und stabilitätprägendes Bestandesmerkmal hervor und befasst sich mit Verfahren der Strukturanalyse. Mit den Masszahlen R von CLARK und EVANS (1954) zur Identifizierung univariater Muster und S von PIELOU (1977) zur Analyse bivariater Muster werden zwei Abstandsverfahren zur Strukturerkennung eingeführt. Sie werden zur strukturellen Charakerisierung von 53 im Südniedersächsischen Bergland und Weserbergland von DIPPEL (1988) angelegten Buchen-Lärchen-Mischbestandsversuchsflächen eingesetzt, die den Datenfundus der Untersuchung bilden. Die 53 Buchen- Lärchen-Mischbestandsversuchsflächen sind als Wuchsreihe konzipiert, so dass sie ein breites Spektrum von Bestandesaltern (36-149 Jahren) und Mischungskonfigurationen repräsentieren. Die Lärche hat einen grundflächenbezogenen Mischungsanteil bis zu 40 Prozent und ist der Buche einzeln, in Trupps, Gruppen, Horsten und Streifen beigemischt. Das breite Spektrum von Mischungskonfigurationen und -strukturen spiegelt sich in einer ebenso breiten Schwankung der Aggregationsindizes R und der Segregationsmasse S wider: Der Aggregationsindex R zeigt an, dass die Gesamtpopulation und die Buche für sich betrachtet mit zunehmendem Alter der betrachteten Mischbeständen zu einer regelmässigen Verteilung tendieren, während die Lärche in allen Altersphasen eher geklumpt auftritt. Die überwiegend negativen Segregationswerte S zeigen eine ausgeprägte Attraktion zwischen Lärchen und Buchen an, die daraus resultiert, dass Lärchen auch innerhalb von Mischungseinheiten (Trupps, Gruppen, Horsten oder Streifen) häufig eng mit Buchen umfüttert sind. Im zweiten Teil der Untersuchung (Abschnitt 5) wird der Generator STRUGEN zur modellhaften Reproduktion von Bestandesstrukturen entwickelt. Die in Abschnitt 4 eingesetzten Verfahren von CLARK und EVANS und PIELOU zählen unter den Mustererkennungsmethoden zur Gruppe der Abstandsverfahren und setzen voraus, dass von einer grösseren Anzahl von Bäumen die Abstände zu den nächstgelegenen Bestandesnachbarn bekannt sind. In der Praxis sind so umfassende Angaben über die Bestandesstruktur aber die Ausnahme, wir verfügen dann meist nur über verbale Ansprache der Mischung (z.B. truppweise oder gruppenweise Mischung) oder über ein Gemisch von verbalen und numerischen Mischungsattributen (z.B. Streifenmischung mit 20m Streifenbreite).