Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, ob sich forstliche Arbeitsverfahren eindeutig bewerten lassen unter dem Gesichtspunkt, wieweit sie sich fuer konkrete Forstbetriebe eignen unter ausgewogener Beachtung aller forstbetrieblichen Teilziele. Fussend auf den Erfahrungen mit nutzwertanalytischen Modellen steht die Entwicklung eines Expertensystems im Vordergrund, das sich der Sprach GCLISP bedient und unter DOS auf IBM-AT 286 mit 4 MB RAM gefahren werden kann. Es besteht im wesentlichen aus folgenden Untersystemen: Das forstfachliche Wissen wird nach Aspekten, Unteraspekten und Argumenten hierarchisch geordnet. Fuer jedes Argument werden mehrere Regeln formuliert, mit denen forstliche Arbeitsverfahren geprueft werden koennen. Im 'Wenn'-Teil einer jeden Regel wird danach gefragt, ob fuer ein Verfahren ein bestimmtes Merkmal mit einer konkreten Merkmalsaeuspraegung beschrieben ist oder, was besonders haeufig vorkommt, ob mehrere solcher Eigenschaften in einer bestimmten Kombination auftreten. Ist dies der Fall, so tritt der 'Dann'-Teil in Kraft: In ihm ist eine regelspezifische Pruefziffer angegeben, die Eingang in die abschliessende Bewertung des Verfahrens findet. Die fehlerfreie Eingabe der Regeln wird mit einem menuegesteuerten Programm erleichtert. Neben diesen Regeln benoetigt das System Informationen ueber die Arbeitsverfahren. Diese werden nach Arbeitsbereichen geordnet und in getrennten Datenbanken abgelegt. Innerhalb einer jeden Datenbank wird ein Baum von Verfahren errichtet, der vom Stamm bis zu den letzten Veraestelungen immer konkreter wird. Fuer jedes Verfahren werden diejenigen Eigenschaften in Merkmal und Auspraegung beschrieben, die im Zuge der Abfassung der Regeln als entscheidungsrelevant definiert wurden. Je konkreter ein Verfahren ist, desto mehr Eigenschaften koennen beschrieben werden. Auch die Beschreibung der Arbeitsverfahren ist eingebettet in einen Programmkomplex, der die Struktur der Datenbanken garantiert und orthographische sowie syntaktische Fehler verhindert. Zusaetzlich zu diesen allgemeinen, d.h. betriebsunabhaengigen Informationen benoetigt das System ein moeglichst genaues Bild von der Zielkonstellation desjenigen Forstbetriebes, fuer den es im konkreten Anwendungsfall die Verfahren bewerten soll. Im vorliegenden Modell drueckt sich diese individuelle Zielkonstellation darin aus, dass der Entscheidungstraeger die Aspekte, Unteraspekte und Argumente gewichtet, so dass schliesslich jede Regel mit einem argumentbezogenen Gewicht versehen wird. Sobald eine Regel bei der Pruefung eines Verfahrens dadurch, dass ihr 'Wenn'-Teil zutrifft, in Anwendung kommt, wird die Regelpruefziffer mit diesem Regelgewicht multipliziert. Aus der Summe solcher Produkte wird schliesslich der gewogene Mittelwert der Regelpruefziffern berechnet, der als abschliessende Bewertung des Verfahrens vor dem Hintergrund des konkret be...