Die der positiven Oekonomik zuzurechnende Zielsetzung der vorliegenden Untersuchung ist das Aufzeigen wesentlicher Kausalstrukturen im Angebotsverhalten von Forstbetrieben mit Hilfe oekonometrischer Methoden. Die Studie unterscheidet sich von oekonometrischen Holzmarktanalysen, die das Angebots- und Nachfrageverhalten der beteiligten Wirtschaftszweige untersuchen, durch die Beschraenkung auf das Angebotsverhalten einzelner Forstbetriebe. Im Vergleich zu bisherigen Arbeiten aehnlicher Aufgabenstellung ist sie vor allem durch das Bemuehen gepraegt, theoretisch und empirisch der fuer Forstbetriebe typischen Mehrproduktproduktion und den daraus resultierenden Interdependenzen der Produktion verschiedener Holzsortimente gerecht zu werden. Im Mittelpunkt des Interesses steht die Frage nach den Preisreagibilitaeten der Forstbetriebe, mit besonders den Staatsforstbetrieben gewidmeter Aufmerksamkeit. In die Untersuchung einbezogen werden neben den grossen Staatsforstverwaltungen zwei koerperschaftliche Forstbetriebe und ein privater Betrieb, so dass die empirische Basis relativ breit ist. Die Gliederung der Studie ist stark durch die gewaehlte oekonometrische Vorgehensweise beeinflusst. In einem einleitenden Abschnitt werden die Ziele der Studie und der Stand der Forschung sowie das grundsaetzliche Vorgehen bei oekonometrischen Analysen vorgestellt. Anschliessend werden abstrakt und unter starker modellmaessiger Vereinfachung denkbare Angebotsstrategien fuer Forstbetriebe entwickelt. Diese weitgehend auf linearen Optimierungskalkuelen basierenden Ueberlegungen werden in vielen Faellen durche exemplarische Berechnung von Preisreagibilitaeten unter Annahme groessenordnungsmaessig realitaetsnaher Daten (Preise, Kosten, Leistungen bzw. Kapazitaeten) ergaenzt. Auf der Basis dieser Ueberlegungen werden moegliche oekonometrische Schaetzansaetze diskutiert, mit denen die formulierten Hypothesen ueber das Angebotsverhalten empirisch ueberprueft werden koennen. Im dritten Kapitel werden ausgewaehlte Probleme der empirischen Ermittlung von betrieblichen Angebotsfunktionen eroertert. Teilweise handelt es sich um bei empirischen Angebotsanalysen regelmaessig auftretende Fragestellungen, das Schwergewicht liegt jedoch auf Ueberlegungen, die speziell bei der Schaetzung von Angebotsfunktionen fuer Forstbetriebe von Bedeutung sind. Ergebnisse von Schaetzungen des Stammholzangebotes und des Industrieholzangebotes einer Reihe von Forstbetrieben, die unter Verwendung des "Ein-Baumarten-Ansatzes" erzielt wurden, werden im vierten Kapitel vorgestellt und diskutiert. Die Untersuchung umfasst dabei neben den meisten Staatsforstverwaltungen und zwei Aggregaten aus sehr aehnlich strukturierten staatlichen Forstaemtern aus Schwarzwald und Harz zwei grosse koerperschaftliche Forstbetriebe und einen Privatforstbetrieb.
741.2 (Angebot, staatliche und private Regelung von) 737 (Preisverhältnisse der Holzarten und Sortimente) 711 (Theorie, Methoden, Systematik; Marktforschung im allgemeinen)