An der rund 630.000 ha umfassenden Waldflaeche des mexikanischen Bundesstaates Nuevo Leon sind auf ca. 400.000 Eichenarten massgeblich beteiligt, meist sogar dominant. Ungeachtet der grossen Ausdehnung dieser Waldressourcen hat sie bisher weder in der forstlichen Wissenschaft noch in der waldbaulichen Praxis Beachtung gefunden. Die vorliegende Arbeit hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kenntnisse ueber die nordostmexikanischen Eichenwaelder zu erarbeiten und unter Heranziehung wissenschaftlicher Literatur zu einer Einschaetzung der in ihr herrschenden Verjuengungsablaeufe zu gelangen. Aus dieser Einschaetzung werden waldbauliche Folgerungen abgeleitet. In einem ersten Erkundungsschritt werden charakteristische Eichenwaldtypen in der Sierra Madre Oriental ausgewaehlt und durch Erhebung von Bestandesparametern, sowie zeichnerische Darstellung ihrer Struktur dokumentiert. Dabei geben sich grundlegende Unterschiede in der Baumartenzusammensetzung, die u.a. Ausfluss der hoehenzonalen Verbreitung der jeweiligen Arten sind; das gibt Anlass zur Ausscheidung dreier Waldguertel innerhalb des Sierra Madre-Gebirges: der unteren submontanen, der oberen submontanen und der montanen Eichen- Waldstufe. Auch innerhalb dieser Waldguertel gibt es ausgepraegte Unterschiede in der Baumartenzusammensetzung je nach Exposition und Luv- bzw. Leelage in Gebirge. In einem Gliederungsversuch werden 15 Eichenarten, die haeufiger als nur vereinzelt vorkommen, sowie vier Kiefernarten nach ihrer hoehenzonalen Verbreitung und, innerhalb dieser, nach ihren Anspruechen an die Feuchtigkeitsverhaeltnisse geordnet. Aus der Naehe untereinander bzw. ihrer Ueberlappung ergeben sich die moeglichen Artenkombinatinen in Mischbestaenden. Schliesslich wird versucht, dieses Gliederungsschema in Beziehung zu bestehenden pflanzengeographischen Ordnungssystemen zu setzen. Dabei ergibt sich eine Verwandtschaft der submontanen Eichenwaldzone mit der mesophytischen Waldregion der suedoestlichen Vereinigten Staaten, die um so ausgepraegter ist, je besser die Wasserversorgung im mexikanischen Areal ist. Unter guenstigen Verhaeltnissen sind diese Einfluesse bis hinein in den montanen Waldguertel spuerbar. In den Hochlagen und in den semiariden mittleren Berglagen ist andererseits eine deutliche Verwandtschaft zu pflanzengeographischen Einheiten der suedwestlichen Vereinigten Staaten gegeben. Waehrend in den Hochlagen-Waeldern mit Abies, Picea und Pseudotsuga Anklaenge an die Pseudotsuga menziesii-Provinz der pazifischen Seite der USA offenbar werden, gibt es in den trockeneren Hochlagen Aehnlichkeiten mit der Pinus ponderosa- Provinz und in den mittleren semiariden Gebirgslagen verwandtschaftliche Beziehungen zu der "Encinal-Province" innerhalb der xerophytischen Waldregion der suedwestlichen und suedlichen Vereinigten Staaten. Der Erkundung und Typisierung der naturwaldkundlichen Befunde schliesst...