Das aus dem Lateinischen kommende Wort "instabil" bedeutet unbestaendig, nicht dauerhaft. Natuerliche Hangflanken, die durch endogene oder exogene, geodynamische Prozesse entstanden sind, unterliegen dem schwerkraftbedingten Abtrag. Vom geologischen Standpunkt aus gesehen gibt es danach keine stabilen, dauerhaften Haenge. Werden sie jedoch unter dem Aspekt der kurzen, menschlichen Zeitraeume betrachtet, so erfaehrt der Begriff "instabil" eine andere Gewichtung. So gesehen wechseln in der dynamischen Hangentwicklung Ruheperioden, d.h. Perioden scheinbarer Stabilitaet, mit Phasen staerkerer oder zunehmender Instabilitaet ab. Zunehmende Instabilitaet kann bei Ueberwiegen der angreifenden, beschleunigenden Kraefte gegenueber den zurueckhaltenden zu akuten schwerkraftbedingten Hangbewegungen, sog. Massenselbstbewegungen fuehren. Fuer den Menschen und seinen Lebensraum, insbesondere im Gebirge, wird damit die Stabilitaet oder Instabilitaet von Hangflanken unter Umstaenden zu einer ueberlebenswichtigen Frage. Die Bedeutung instabiler Hangflanken bzw. von Hangbewegungen fuer die Wildbachkunde ergibt sich daraus, dass jene nicht selten die Bildung von sogenannten Feststoffherden bedingen. Aus diesen beziehen die Wildbaeche insbesondere bei Hochwasser ihr Geschiebe, wobei Murgaenge entstehen koennen. Die Neigung zu Hang- oder Massenbewegungen und deren manchmal katastrphenartigen Folgen sind in der Natur von Hangflanken und der Gebirgslandschaft begruendet. D.h. die Faktoren Geologie, Morphologie, Klima, Vegetation, Boden und Zeit sind als dynamisch wirkender Ursachenkomplex primaer fuer das Abtrags- und Wildbachgeschehen verantwortlich. Der anthropogene Faktor ist eine sekundaere Erscheinung. Er wirkt indirekt ueber Veraenderung der Faktoren Morphologie, Boden, Vegetation und Klima. In der Beurteilung aktueller und zukuenftig moeglicher Gefahrenraeume und Wildbachgefaehrdungen muss primaer die Geologie als Hauptursache der Massenbewegungen und Geschiebeherdbildung einfliessen. Eine zielfuehrende Beurteilung wird letzten Endes jedoch nur dann moeglich sein, wenn mit der Klaerung der geologischen Verhaeltnisse auch die Untersuchung und Analyse der anderen genannten Faktoren und ihrer Zusammenhaenge und wechselseitigen Wirkungen verbunden ist. In der vorliegenden Arbeit wurde versucht, diesem Grundsatz gerecht zu werden. Insbesondere sollte dabei die wildbachkundliche Bedeutung von Feststoffherden durch Massenselbstbewegungen herausgestellt werden. Das Hauptuntersuchungsgebiet, das Niederschlagsgebiet des Halblechs, liegt am Nordrand der Alpen und ist 50,4 Quadratkilometer gross. Fuer die Wahl des Gebietes waren entscheidend: - die geologisch- tektonischen Verhaeltnisse, die sich durch das Vorkommen der Flysch-Fazies im Norden und die Falten- und Schuppenstrukturen des Kalkalpin im Sueden auszeichnen - die Anwesenheit einer periglazialen, prae-hochwuer..
116.24 (Einfluß von Bodenfaktoren und geologischer Formation) 116.21 (Einfluß meteorologischer Faktoren) 116.25 (Einfluß der Pflanzendecke) 116.28 (Einfluß forstlicher Maßnahmen. Wasserverschmutzung. (Siehe auch UDC 628.19 für Verschmutzung von Wasserquellen und Wasserversorgung (Ursachen, Schutz und Beseitigung))) 907.32 (Schutzwald) [234.3] (Alpen) [430.1] (Bundesrepublik Deutschland, bis 1990)