Der Erfolg der Eichenwirtschaft wird von der Menge des erzeugten Wertholzes bestimmt. Besonders wichtige Bewertungskriterium sind Dimension und Astreinheit. Durch die Steuerung des Dickenwachstums und der Astreinigung ausgewählter Bäume kann die Wertleistung erhöht werden. Dazu werden Orientierungshilfen entwickelt (Kap.1). In 41 unterschiedlich behandelten Trauben- und Stieleichenbeständen im Oberrheinischen Tiefland, in der Schwarzwaldvorbergzone, auf der Schwäbischen Alb, im Neckarland, im Pfälzer Wald, im Spessart und in Dänemark wurden jeweils 25 Eichen und die sie umgebenden Randbäume zu einer Untersuchungseinheit zusammengefasst. Als quantitative Grundlagen für die Steuerung des Dickenwachstums und der Astreinigung wurden zahlreiche Merkmale der Eichen sowie der Nebenbestandsbäume und der Stöcke in deren Nachbarschaft erhoben (Kap.2). 35 Bestände waren 40 bis 120 Jahre, 4 Bestände 160 Jahre und zwei besonders wertvolle Alteichenbestände 256 bzw. 350 Jahre alt. 12 Bestände befinden sich auf langfristigen Versuchsflächen (Kap.3). Zwischen dem Durchmesser in 1,3m Höhe, dem Alter und der Kronenbreite der untersuchten Eichen ergab sich ein enger Zusammenhang. Dieser war die Grundlage für ein Modell zur Steuerung des Dickenwachstums. Im Gegensatz zu Pflegeprogrammen, die sich auf Bestandeskennwerte beziehen, bieten die aus diesem Modell abgeleiteten Durchforstungsansätze an die baumindividuellen Verhältnisse angepasste Orientierungshilfen. Die Zahl der ausscheidenden Bedränger wird in Abhängigkeit von Alter und Durchmesser des Z-Baumes, der Durchmesser-Relation zwischen Z-Baum und Durchforstungsbaum und vom angestrebten Durchmesserzuwachs bestimmt (Tab.11 und 12). Dabei zeigt sich, dass bei grösserem Dickenwachstum bis zum Erreichen des gleichen Zieldurchmessers mit einem geringeren Anfall schwacher Sortimente und auch mit einem insgesamt geringeren Vornutzungsvolumen zu rechnen ist (4.1). Art, Stärke und zeitliche Abfolge der Durchforstungen im Alter von 40 bis 120 Jahren sind für die künftige Dimensions- und Qualitätsentwicklung von entscheidender Bedeutung. Durch die selektive Förderung der am besten veranlagten Eichen wird deren Wuchsüberlegenheit und damit die Wertleistung insgesamt erhöht. Im Gegensatz zu den Schlussfolgerungen von MAYER (1958) wird festgestellt, dass der standflächenbezogene Volumenzuwachs grosskroniger Eichen langfristig in einem breiten Behandlungsrahmen kaum geringer ist als jene kleinkroniger Eichen (4.1). Die Höhe des Ansatzes der Kronen und des untersten Trockenastes ist die Grundlage für ein Modell, mit dem die Zusammenhänge zwischen dem Dickenwachstum und der Astreinigung beschrieben werden. Mit diesem Modell wurde die Ausdehnung des asthaltigen Kerns in Abhängigkeit vom Dickenwachstum berechnet (4.2).