In der vorliegenden Arbeit werden die Wechselbeziehungen zwischen der physischen Raumausstattung und der Landnutzung am Beispiel der Nanga Parbat-Region in Nordpakistan behandelt. Dabei wird das Erkenntnisinteresse von einem humanökologischen Anspruch geleitet, der sich einer ganzheitlichen Betrachtung und Analyse des natur- und kulturgeographischen Rahmens verpflichtet fühlt. Insbesondere in den Randbereichen der Ökumene sind naturräumliche und nutzungsrelevante Aspekte eng verzahnt und verlangen nach einer Erklärung der Wirkungszusammenhänge. Ausgehend von einer Diskussion theoretischer Konzepte zur Behandlung von Mensch-Umwelt-Beziehung wird der Analyserahmen für eine umfassende Beurteilung der Ressourcenausstattung und -nutzung konkretisiert. Im Nanga Parbat-Gebiet ermöglicht eine auf Bewässerungsfeldbau und Tierhaltung in allen nutzbaren Höhenstufen basierende Agrarkultur die weitreichende Subsistenz der lokalen Bevölkerung. In dieser, aufgrund ihrer naturräumlichen Bedingungen extremen Entwicklungsregion stellen Formen der vertikal gestaffelten Landnutzung tragende Komponenten einer angepaßten Wirtschaftsweise dar. Vor dem Hintergrund eines stetigen Bevölkerungswachstums und den daraus resultierenden Gefahren der Übernutzung und Degradation natürlicher Ressourcen stehen Fragen nach der Nachhaltigkeit und Dynamik der Landnutzung im Mittelpunkt.