Entwicklung von Fichtensämlingen (Picea abies (L.) Karst.) in Abhängigkeit von Ernährung und seehöhenangepasster Wachstumsdauer im Versuchsgarten Mariabrunn
Im Versuchsgarten Mariabrunn wurde die Freilandentwicklung der ein- und zweijährigen Sämling von 19 österreichischen Fichtenherkunften mit breit gestreuter Seehöhenverteilung unter verschiedenen Ernährungsbedingungen untersucht. Dabei sollte die Wirkung von vier Anzuchtssubstraten (Perlit, kalkreicher Mineralboden, Moorerde- und Rindenkompostmischung) bei verschiedenen Nährlösungsgaben geprüft werden. Phänologische und morphologische Merkmale wurden mit den Bodenanalysen und den Nährelementgehalten der einjährigen Nadeln in Beziehung gebracht bzw. wurde die Variationsbreite der von der Kulturkammertestung bekannten Merkmalswerte zur Höhenstufentrennung unter verschiedenen Ernährungsbedingungen untersucht. Zwischen den Ergebnissen der Bodenanalysen und den Sämlingsmeßwerten bestand für die Hauptährstoffe Phosphor und Kali ein positiver Zusammenhang, für Stickstoff infolge der überwiegenden Immobilisierung der reichlich organische Bestandteile enthaltenden Substrate ein negativer. Der in der Literatur uneinheitlich beschriebene Zusammenhang zwischen Nadelanalysendaten und Sämlingsmeßwerten, der auch für die Diagnose des Ernährungszustandes von Bedeutung wäre, gestaltete sich für die einzelnen Nährelemente unterschiedlieh, was hauptsächlich auf Verdünnungs- und Konzentrationseffekte zurückgeführt wurde. Durch Selbstverdünnungseffekte wurde zwischen Phosphorkonzentration in den Nadeln und Sämlingsmeßwerten eine negative Korrelation bewirkt, die in der vergrößerten Nadelmasse begründet ist. Bei Umrechnung der in den Nadeln je Sämling gespeicherten Gesamtphosphormenge wird aber die Korrelation zur Phosphorkonzentration im Boden positiv. Ebenso traten auch negative Korrelationen mit den Ca- und Mg-Spiegelwerten verursacht durch Konzentrationseffekte auf. Bei den Kalikonzentrationen dagegen war der Zusammenhang zu allen Sämlingsmerkmalen stets positiv; Verdünnungseffekte konnten hier nicht beobachtet werden. Der im allgemeinen positive Zusammenhang zwischen Stickstoffkonzentration der Nadeln und den Sämlingsmeßwerten konnte nur teilweise statistisch abgesichert werden. Für Stickstoff wurde die Signifikanz der Korrelation erhöht, wenn der Zusammenhang mit der Wachstumsgeschwindigkeit hergestellt bzw. der Einfluß der N-Konzentration auf die Sämlingsmerkmale unter Ausschluß des Faktors Wachstumsdauer geprüft wurde. Das ungleiche Verhalten der einzelnen Nährelemente in Bezug auf die Wuchsleistungsergebnisse wurde auch im Zusammenhang mit der unterschiedlichen Selektionsmöglichkeit bei der Nährstoffaufnahrae und mit der Nährelementmenge je 100 Nadeln diskutiert. konnten zwar keine Beziehungen zwischen Nährelementgehalten und Höhenverbreitung der Herkünfte gefunden werden, es zeigten jedoch einzelne Herkünfte bei verschiedenen Ernährungsbedingungen gleichartige Abweichungen im K/Ca-Verhältnis, wobei dieses Verhalten möglicherweise ein Hinweis für unterschiedliche Trockenresistenz sein könnte. Beobachtungen des Austriebs und des TriebwachstumsfortSchritts ergaben zwischen den Herkünften keine Unterschiede, es wurde auch nur ein geringer Zusammenhang zwischen Austriebsverhalten und Spätfrostschäden gefunden. Dagegen war der Grad der Spätfrostschädigung deutlich mit den Ernährungsbedingungen korreliert, wobei vor allem die schadensvermindernde Wirkung von Kali und Phosphor und die vergrößernde von Stickstoff festgestellt werden konnte. Herkünfte tieferer Lagen konnten durch angepaßte Ernährung viel besser hinsichtlich ihrer Resistenz gegen Spätfrost beeinflußt werden als die Träger reagierenden Herkünfte höherer Lagen. Bei nur unzureichender Ernährung waren Tieflagenprovenienzen gegenüber Spätfrost gefährdeter als Hochlagenherkünfte, die hinsichtlich ihrer Spätfrostresistenz an ungünstigere Ernährungsbedingungen besser angepaßt sind.
181.525 (Keimung und Entwicklung der Sämlinge) 181.34 (Beziehungen zu Bodennährstoffen und zur Chemie des Bodens) 174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D]) 161.4 (Entwicklungsphysiologie, Physiologie des Wachstums einschl. Wuchsstoffe) 165.52 (Geographisch) 181.221.1 (Reaktion auf Kälte) 232.322.4 (Verwendung natürlicher und künstlicher Düngemittel (einschl. Allgemeines über Düngemittel))