Von 70 Oekosystemen wurde die Artenzusammensetzung der Raubmilben (Parasitiformes, Cohors Gamasina) analysiert. Sowohl aus wirtschaftlich genutzten als auch aus geschuetzten Landschaftsteilen wurden Indikatorarten und -gruppen ermittelt. Raubmilben besiedeln die oberen Bodenschichten ebenso wie Bereiche der Vegetation bis zu den Baumkronen. Die mobilen und sensiblen Tiere reagieren empfindlicher auf Umwelteinfluesse als andere Organismen. Durch ihre hoch integrierte Trophiestufe registrieren sie sowohl Stoerungen als auch Foerderungen im Oekosystem. Bei chemisch kontaminierten Agrooekosystemen zeigt die Zusammensetzung der Raubmilbenfauna noch Schaedigungen an, die Jahre zurueckliegen. Sie wirkt als "biologisches Gedaechtnis". Eine sukzessive Zunahme empfindlicher Arten registriert die Wiederherstellung des natuerlichen Zustandes. Im Boden erweisen sich Hypoaspis angusta, auf Obstgehoelzen Euseius finlandicus als sensible Indikatoren. Einen grossen Teil nehmen Untersuchungen zur Rekultivierung und Wiederbesiedlung ein. Sie umfassen Biotopreihen mit Pionierstadien sowie artenreiche National- und Naturparks. Eine Stufenfolge von Bioindikatoren wird nachgewiesen. Im Pionierstadium dominiert die Familie der Rhodacaridae. Arten der Gattung Veigaia und grosse Vertreter der Unterfamilie Pergamasinae zeigen Stufen der Rekultivierung und Optimierung an. Die Untersuchungen konzentrierten sich auf Mitteleuropa. Erste Auswertungen weisen aber darauf hin, dass entsprechende Indikatoren auch fuer weitere geographische Gebiete angewendet werden koennen. Diagnosetabellen und Abbildungen ermoeglichen das Erkennen der Indikatorarten im Boden und auf der Vegetation. Es werden einfache methodische Anleitungen zur Auslese, Determination sowie fuer die Laborhaltung und -pruefung gegeben.