Unter Beruecksichtigung der vegetationsgeographischen Zonen wurden 1987 an insgesamt 16 Eichenstandorten in Ostoesterreich (Burgenland 5, Niederoesterreich 8, Wien 3) Probeflaechen eingerichtet. Dort erfolgte jaehrlich die Ansprache von jeweils 15 nach den WZI-Richtlinien ausgewaehlten Probebaeumen hinsichtlich ihrer Kronenverlichtungsstufe, dem Verlichtungstyp und anderen, entsprechend dem WZI-Formblatt aufzunehmenden Symptomen. An zwoelf dieser Standorte wurde an je einem nach der Kronenverlichtung ausgesuchten "Plus-" und "Minusbaum" Astproben geworben und diese bezueglich auftretender Blatt- und Triebschaeden sowie Insektenbefall untersucht. Zusaetzlich wurden morphometrische Daten wie Trieblaenge, Blatt- und Knospenanzahl der Maitriebe aufgenommen. Generell ist sowohl anhand der Freilandansprachen als auch aufgrund der Ast- und Triebuntersuchungen eine von 1987 bis 1990 anhaltende Tendenz der Vitalitaetssteigerung bei den Probebaeumen ersichtlich. Dies aeusserte sich einerseits in der geringfuegigen, aber dennoch signifikanten Abnahme der Kronenverlichtung, der Vergilbung der Kronen, der Anzahl der Baeume, unter denen Astabspruenge gefunden wurden, sowie dem Anteil an Eichen mit frisch abgestorbenen Blaettern oder Zweigen. Das Ausmass der Wasserreiser an Stamm und Aesten hatte waehrend der Beobachtungszeit zugenommen. Andererseits war bei den Detailuntersuchungen an den Trieben eine deutliche Abnahme von Blattnekrosen und -vergilbungen sowie eine signifikante Zunahme der Trieblaengen und der Blattanzahl pro Trieb feststellbar. Darueberhinaus kann aufgrund des eindeutigen Vorherrschens eines Kronenverlichtungstyps (Verlichtung von innen nach aussen) und der synchron auftretenden Veraenderungen bestimmter Symptome (Abnahme der Vergilbungserscheinungen bzw. der Anzahl von Zweigabspruengen von 1987 auf 1988) davon ausgegangen werden, dass es sich bei der Erkrankung der Eichen im Untersuchungsgebiet um ein einheitliches Syndrom handelt. Der Befall der Eichen mit Schadinsekten variierte dagegen je nach Standort und Beobachtungsjahr betraechtlich. Quantitativ dominierten zum Zeitpunkt der Probenauswertung (Ende August bis Anfang Oktober) die Eigelege an den Knospenbasen der Maitriebe, die von der Wanzenart Harpocera thoracica sowie der Zwergzikade Jassus lanio stammten. Im Jahr 1989 nahm darueberhinaus auch der Befall der jungen Endtriebe durch die Triebmotte Stenolechia gemmella sowie durch die Gallwespe Andricus quercusradicis deutlich zu. Allgemein konnte jedoch waehrend des Beobachtungszeitraums kein direkter Zusammenhang zwischen dem Auftreten einer Schaedlingsart oder deren Frasspuren sowie dem Grad der Kronenverlichtung des jeweiligen Baumes festgestellt werden. So war auch das Vorkommen des Eichensplintkaefers, Scolytus intricatus, hauptsaechlich an den Totastanteil der Baeume gebunden; sein Reifungsfrass an den Basen der Maitriebe..
48 (Schäden infolge unbekannter oder komplexer Ursachen (nach Holzarten geordnet)) 176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D]) 416.11 (Entblätterung) 443.3 (Krankheiten in späteren Wachstumsstadien) 453 (Insekten [Für die weitere Unterteilung siehe Familien unter 14 oder alternativ (beschrieben nach Regelfall 1d in der Einleitung) können die Nummern alphabethisch nach Familien und Arten unterteilt werden (Appendix C)]) [436.1] (Burgenland) [436.3] (Niederösterreich) [436.9] (Wien)