Die vorliegende Arbeit hatte zum Ziel, immissionsbedingte Veraenderungen chemischer Bodeneigenschaften unter Beachtung von Lagerkriterien als immissionsverstaerkende bzw. -abschwaechende Faktoren in Buchenoekosystemen eines grossen Waldgebietes zu studieren. Der Nordteil des Wienerwaldes, welcher sich auf rund 50 000ha ausdehnt und dem Ballungsraum Wien im Westen vorgelagert ist, bot dafuer ein ideales Untersuchungsgebiet. Von 152 ausgewaehlten Altbuchenstandorten wurde Bodenmaterial aus dem Einsickerungsbereich des Stammabflusses (0-5cm) und solches aus drei Tiefenstufen (0-5cm, 30-40cm und 80-90cm) der Zwischenflaeche genommen. Die Bodenanalyse wurde durch die Analyse von Buchenblaettern, welche durch Abschiessen mit einer Schrotflinte gewonnen wurden, ergaenzt. Der Analysekatalog umfasste bei den Bodenproben pH-Wert (in H20 und 0.1n KCl), Naehrstoffe (C-, N- und S-Gesamtgehalte sowie K, Ca, Mg, Mn und Fe im Ammoniumacetat- und 0.1M HCl-Auszug), die Bestimmung von Schwermetallgehalte (Pb, Cu, Zn, Ni, Mn und Fe im HNO3-Aufschluss) und wichtigen Gehalte (N, P, K, Ca, Fe, Mn, Zn, Cu und S) der Buchenblaetter. Die Auswertung des Datenmaterials erbrachte folgende Erkenntnisse: Versauerung der Boeden - Die Waldboeden im Wienerwald sind flaechenhaft vor allem in den oberen 5 Bodenzentimetern versauert. Verbreitet tritt Versauerung der Boeden aber auch bis in 30-40cm Bodentiefe auf, waehrend der Unterboden (80-90cm) durchwegs deutlich hoehere pH-Werte aufweist. Gilt der Unterboden als Bezugsgrundlage, sind im Pufferverhalten in den beiden darueber liegenden Horizonten vor allem Veraenderungen vom Carbonat- in den Silikat- und vom Silikat- in den Austauscher-Pufferbereich erfolgt. Darueberhinaus ist unterschiedlich starke Versauerung in Abhaengigkeit von Standortsgegebenheiten messbar. Neben der Bedeutung der Geologie zeigt sich vorrangig ein Einfluss durch die Gelaendeform und die Anstroembarkeit der Standorte. Niedrigere pH-Werte sind auf Kuppen/Ruecken und frei anstroembaren Lagen anzutreffen. Zweifellos sind exponierte Standorte hoeheren Depsitionraten durch Saeuren und Saeurenbildnern ausgesetzt, jedoch fuehrt auch die Auswehung von Organomassen und Erosion zu Versauerungen. Diese Versauerungsmechanismen koennen durch Bodenanalyse alleine nicht auseinandergehalten werden. Bedeutende Mengen atmosphaerisch zugefuehrter Saeurefrachten lassen sich im Wienerwald aus den pH-Werten der Stammfusszonen erahnen. Der mineralische Oberboden im Einsickerungsbereich der Stammabflusswaesser ist, mit Ausnahme der extrem pufferkraeftigen Boeden im Kalkwienerwald, unabhaengig vom urspruenglichen pH-Wert auf etwa pH 3 (pH in KCl-Loesung bestimmt) versauert. 85 (56%) der 152 Standorte befinden sich in der Stammfusszone im Al-/Fe-Pufferbereich und im Vergleich mit dem Oberboden der Zwischenflaeche sind 127 (83.5%) der Standorte in einen saureren Pufferbereich .....
114.25 (Bodenreaktion; Azidität, pH-Wert; Bodenversauerung) 114.26 (Anorganische Chemie des Bodens) 425.1 (Gase und Schwebestoffe (Rauchschäden)) 181.34 (Beziehungen zu Bodennährstoffen und zur Chemie des Bodens) 160.201 (Blätter und Nadeln) 176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D]) [436.0] (Wienerwald)