Ziel der Studie ist es, die Ozon-Messdaten ausgewaehlter hessischer Luftmesstationen unter dem Gesichtspunkt einer moeglichen Gefaehrdung der Vegetation zu bewerten. Zur Quantifizierung der Immission wird normalerweise auf sog. Immissionswerte zurueckgegriffen. Bei der Festlegung der Maximalen Immissions-Konzentrationen (MIK-Werte) zum Schutz der Vegetation wird zwischen sehr empfindlichen, empfindlichen und weniger empfindlichen Pflanzenarten unterschieden. Diese Resistenzreihen wurden im wesentlichen auf der Grundlage von Begasungsversuchen mit amerikanischen Sorten erstellt. Entsprechende Vergleiche mit deutschen Sorten fehlen. Deshalb sollten diese Empfindlichkeitsreihen zur Zeit nur zur Orientierung dienen. Neben nationalen Grenz- bzw. Richtwerte existieren auch internationale Vereinbarung zum Schutz der Vegetation vor Immissionen. In Hessen werden in den Vegetationsperioden diese Richtwerte zum Schutz empfindlicher Pflanzen und Pflanzengemeinschaften deutlich ueberschritten. Grenz- bzw. Richtkonzentrationen (critical levels) sind aus toxikologischer Sicht (Formulierung von Zusammenhaengen zwischen Luftverschmutzung als Ursache und Veraenderungen in einem Oekosystem als Wirkung) nur dann sinnvolle Groessen, wenn der Zusammenhang zwischen Stoffkonzentration in der bodennahen Atmosphaere und der Stoffdeposition in das Akzeptorsystem (Immissionsstromdichte bzw. Immissionsrate) hinreichend genau bekannt ist. Fuer die Depositionen gasfoermiger Luftverunreinigungen und Schwebstaeube zwischen einem System Boden/Pflanze und der bodennahen Atmosphaere ist diese Bedingung jedoch in der Regel nicht erfuellt. Erforderlich ist deshalb die Entwicklung einer Kenngroesse, die nicht nur die O3-Konzentrationen in der Umgebungsluft beschreibt sondern auch die Austauscheigenschaften der Atmosphaere und die Senkeigenschaften der Pflanzen beruecksichtigt. Diese potentielle absorbierte Dosis sollte darueberhinaus mit O3-bedingten Schadauspraegungen bei Pflanzen in eindeutiger Weise in Beziehung stehen. Ein derartiges Modell konnte fuer Nicotiana tabacum cv. Bel-W3, der mit unverwechselbaren sichtbaren Symptomen auf eine O3-Einwirkung reagiert, erstellt werden. Dabei wurde Wert darauf gelegt, dass lediglich Messgroessen Eingang fanden, die von den lufthygienischen Messtationen des Bundes und der Laender zur Verfuegung gestellt werden koennen. Folgende Groessen fliessen deshalb als Halbstundenmittelwerte in das Modell, das aus Submodellen fuer die turbulenten Austauscheigenschaften der Atmosphaere bzw. fuer die Senkeneigenschften der Pflanze aufgebaut ist, ein: - O3-Konzentration in der Umgebungsluft - Lufttemperatur - Luftfeuchtigkeit - horizontale Windgeschwindigkeit - Globalstrahlung. Es konnte gezeigt werden, dass die Beurteilung der O3-Belastung der Vegetation aus der Sicht einer Pflanze mit den neuen Kenngroessen RISK(1) und RISK(2) zu einem anderen .....