Standardsignatur
Titel
Diatomeengesellschaften saurer Gewaesser des Odenwaldes und ihre Veraenderungen durch anthropogene Faktoren
Verfasser
Erscheinungsort
Wiesbaden
Verlag
Erscheinungsjahr
1992
Seiten
249 S.
Illustrationen
zahlr. Lit. Ang.
Material
Bandaufführung
Datensatznummer
47999
Quelle
Abstract
Chemisch-physikalischer Teil - Die bewaldeten Quellbereiche sind stark von einer anthropogen bedingten, permanenten Versauerung betroffen. Die Wasserstoffionen- und eingeschraenkt die Sulfatkonzentrationen lagen weit ueber den in einer Buntsandstein-Landschaft zu erwartenden Werten. als direkte Folge sind die erhoehten Aluminium- und Schwermetallgehalte (Nickel und Cadmium) anzusehen. Die Nitratwerte zeigten demgegenueber keine Auffaelligkeiten. - Die Korrelation von Aluminiumloeslichkeit und Wasserstoffionen-Konzentration wird durch die vorliegenden Ergebnisse bestaetigt. Die ermittelten Konzentrationen des Leichtmetalls muessen als hochtoxisch gelten. - Im Vergleich zu den Quellen wiesen deren Ablaeufe niedrigere pH-Werte auf. Als Ursache muss ein Einfluss der Bestockung, als lokaler, versauernd wirkender Faktor, angenommen werden. - Die Belastung der Fliessgewaesser durch Landwirtschaft und Abwasserzuleitungen ist demgegenueber gering bis maessig. Waehrend in den Oberlaeufen oligosabrobe Milieubedingungen vorherrschten (Gueteklasse I und I-II), zeichneten sich die Mittel- und Unterlaeufe der Baeche durch eine ausgeglichene Betamesosaprobie aus. Biologischer Teil - Die Uebereinstimmung im Vergleich der chemisch-physikalischen und biologischen Befunde bestaetigt die Eignung der Differentialarten-Analyse fuer die Praxis biologischer Guetebeurteilung im Rahmen der Limnosaprobitaet. - Das Vorkommen von Oekotypen mit problematischem Indikationswert erfordert jedoch (bis eine genauere Bestimmungsmoeglichkeit gefunden wird) teilweise eine kritische Relativierung der empirisch ermittelten Gewaesserguete. Derartige Unsicherheiten sind nur durch weitere taxonomische und autoekologische Untersuchungen auszuraeumen. - Die Wasserstoffionen-Konzentration erweist sich in sauberen, naehrstoffarmen Gewaessern als ein wichtiger, die Assoziationszusammensetzung bestimmender Faktor. - So sind nur wenige acidophile und acidobionte Arten in der Lage, die in den versauerten Quellwasserbiotopen herrschenden hohen Wasserstoffionen-Konzentrationen zu tolerieren . Die Diatomeengesellschaften sind extrem artenarm, durch hohe Abundanzen einer oder weniger Arten und eine geringe zeitliche Populationsdynamik charakterisiert. - Mit sinkenden Wasserstoffionen- Konzentrationen ist ein Anstieg der Artenvielfalt bei gleichzeitiger Annaeherung der relativen Haeufigkeiten festzustellen - circumneutrale und alkaliphile Arten gewinnen zunehmend an Bedeutung. - Im sauren Bereich konnte die Korrelation von Diversitaet und Wasserstoffionen-Konzentration statistisch gesichert werden. So steigen Artenzahl und SHANNON-Index von pH- Werten unter 4 bis pH 6 stark an. Bei weiter steigenden Wasserstoffionen- Konzentrationen kommen die Anpassungen der Diatomeengesellschaften an das umgebende Milieu nicht mehr in einer veraenderten Diversitaet, sondern in qualitativen Verschiebungen innerh....