Der vorgelegte Bericht "Dioxine und Furane in der hessischen Umwelt" enthaelt die Ergebnisse der in Hessen in den Medien Luft, Boden, Wasser, Abfall, Aufwuchs und Milch durchgefuehrten Dioxinmessungen und ergibt damit einen Sachstandsbericht ueber die Dioxinbelastung der Umwelt in Hessen. Durch Erlaeuterungen und Interpretation wird versucht die vorliegenden, als einzelne Mosaiksteinchen zu sehenden Informationen in ein Gesamtbild der Umweltbelastung durch Dioxine einzufuegen. Durch entsprechenden Aufwand fuer die Probenahme und die Analytik kann inzwischen Dioxin in allen Umweltbereichen nachgewiesen werden. Die vorgelegten Messwerte zeigen, mit welchen Konzentrationswerten und Streubereichen in den einzelnen Medien etwa zu rechnen ist. Insbesondere die Bodenbeprobungen wurden ueberwiegend im Umfeld bekannter oder vermuteter Dioxinemittenten durchgefuehrt; der Mittelwert ueber die durchgefuehrten Messungen ist damit nicht fuer die mittlere Belastungssituation im Lande repraesentativ, sondern duerfte diesen Wert mit hoher Wahrscheinlichkeit ueberschaetzen. Im wesentlichen aehnlich verhaelt es sich aber auch in den anderen Untersuchungsbereichen; aus den vorliegenden als Stichprobe zu wertenden Messerergebnissen fuer die einzelnen Untersuchungsbereichen kann daher im allgemeinen noch keine repraesentative Aussage ueber die mittlere Belastungssituation abgeleitet werden. Wenn Messungen durchgefuehrt werden, werden zwangslaeufig auch Messwerte groesser als der Mittelwert gefunden. Auf die Diskussion der gefundenen Maximalwerte in den Kapiteln, die die Messergebnisse medienbezogen darstellen, wird verwiesen. Waehrend durch die durchgefuehrten und noch laufenden Massnahmen zur Emissionsminderung die Dioxinbelastung in der Atmosphaere sinken wird, ist es wegen der Persistenz der Dioxine immer wieder moeglich, insbesondere im Bereich von bekannten oder noch nicht dokumentierten Altlasten, weiterhin erhoehte Dioxinbelastungen zu finden. Der Fund einer stark dioxininhaltigen Kupferschlacke ("Marsberger Kieselrot") , die verbreitet auf Sportplaetzen, Schulhoefen usw. als Oberflaechenbelag Verwendung fand, ist sicher nicht die letzte Entdeckung. Mit steigendem Umfang des Datenkollektives von Bodenmesswerten ist es sogar zu erwarten, dass im Einzelfall auch noch hoehere Konzentrationswerte als bisher gefunden, nachgewiesen werden. Im Vergleich mit den bisher in der Literatur veroeffentlichten Messergebnisse erweitern die vorgelegten Dioxinmessungen im Bereich Luft (Konzentration und Deposition) sowie Kompost den bisherigen Informationsstand ueber die Grenzen Hessen hinaus. Der Nachweis eines Jahrganges der Dioxinkonzentration in der Atmosphaere ist deshalb von allgemeinem Interesse, weil dadurch anschaulich gezeigt wird, dass neben den jahreszeitlichen Unterschieden der Emission auch photochemischer Dioxinabbau im Sommer vorhanden sein muss .........