Die Umgebung von Tamsweg im Lungau (Salzburg, Oesterreich) hat eine grosse Zahl (80) an Mooren aufzuweisen, die zwar zumeist klein an Ausdehnung aber durch ihre reiche Flora und den teilweise noch relativ guten Erhaltungszustand bemerkenswert sind. Kalkarme Gesteine bilden den Untergrund; die ca. 1700m hohen Ruecken sind alle glazial ueberformt und damit fuer die Moorbildung besonders geeignet. Lage. Ein Teil der Moore (24 Stueck) liegt am Sauerfelderberg oestlich von Tamsweg, einem Hoehenzug zwischen Lasabergalpl (1935m) und Gstoder (2140m). Ihre Groesse schwankt zwischen 0,7 und 20ha; die Seehoehe betraegt zwischen 1230 und 1870m, die Tiefe 0 - 4,5m; ein Moor (Salzriegelmoor) ist vielleicht auch tiefer. Die zweite Gruppe reiht sich an den beiden Ueberling-Hoehenzuegen nordoestlich von Tamsweg auf (Seehoehe 1600-1780m), ihre Groesse betraegt wieder 2-25ha; auch die Tiefe ist sehr unterschiedlich (i,5 bis 8m, Duerrenecksee 12m). Die dritte Gruppe traegt die flache Kuppe des Schwarzenberges suedlich von Tamsweg (Seehoehe 1600-1700m, Groesse der Moore 1-17ha, Tiefenangaben nur vom Seemoos (7,70m)). Vegetation. Entsprechend der Hoehenlage und dem kalkarmen Untergrund hat die Vegetation hauptsaechlich uebergangs- und Hochmoorcharakter; die Randbereiche und teilweise auch die Moore selbst sind stark weidebeeinflusst und dadurch eutrophiert. Abgesehen von je einem kleinen Phragmites-Bestand am Seetaler See und am Duerrenecksee (in 1700m Hoehe!) spielt an Roehrichtgesellschaften nur die Equisetum fluviatile-Gesellschaft eine Rolle, die besonders im Moor beim Seetaler See eine betraechtliche Flaeche einnimmt und praktisch nur aus der namengebenden Art besteht. Grossseggengesellschaften fehlen fast ganz, wohl wegen der Hoehenlage; an Kleinseggengesellschaften sind Caricetum lasiocarpae (Moor am Seetaler See, Duerrenecksee u.a.; mit Phragmites, Sphagnum teres, Sphagnum contortum, Carex rostrata), Caricetum rostratae (ohne Moose oder mit Sphagnum fallax oder Sphagnum riparium), Caricetum limosae (mit Drepanocladus fluitans, Sphagnum maius, Paludella squarrosa, Scorpidium scorpioides) und Caricetum nigrae (am Moorrand, u.a. mit Polytrichum commune) vertreten, aber auch Kalk-Kleinseggengesellschaften fehlen nicht ganz (Caricetum davallianae mit vielen bemerkenswerten Arten, u.a. Swertia perennis). Hochmoorgesellschaften der Oxycocco-Sphagnetea spielen in allen Mooren eine grosse Rolle, voellig "lupenreine" Hochmoore ohne Mineralbodenwasserzeiger gibt es allerdings kaum, zumeist sind "Niedermoorfenster" mit Carex rostrata etc. vorhanden. Neben den offenen, d.h. gehoelzfreien Sphagneten (mit Sphagnum magellanicum, Sphagnum nemoreum, Sphagnum fuscum) spielt in Erosionskomplexen das Eriophoro-Trichophoretum cespitosi eine grosse Rolle. Ein Grossteil der Hochmoore ist aber mit Pinus mugo in niederliegender oder halbaufrechter Form (Latsche) bedeckt, ein kl...