Diese Arbeit ist ein Versuch, standortabhängige und statusbeschreibende Muster in Streu und Humus von Waldökosystemen zu erkennen und als eine Möglichkeit zur Beschreibung und Klassifizierung von Systemen zu benutzen. Dieser Ansatz soll bewusst ein empirisches Vorgehen auf der Basis des heutigen Kenntnisstandes in den Vordergrund stellen, um Muster im oben genannten Sinn zu finden bzw. auszuweisen und um ihre Eignung als Prognosewerkzeuge in der Ökosystemforschung zu testen. Die Suche nach Mustern ist im Grunde die Suche nach der verborgenen Einfachheit komplexer Systeme, für die moderne Untersuchungs- und Anwendungsmethode neue Wege bieten. Durch Muster koennen Identifikationsmoeglichkeiten für Waldökosysteme durch Prozessbündelungen im Sinne einer Ordnung auf biologischer, chemischer oder physikalischer Ebene möglich sein. In der Mannigfaltigkeit der Beobachtung soll die Einheit, die die verbindliche Ordnung verbürgt, zu erkennen sein. Muster sollen dann in der Naturausstattung einer Landschaft wiederkehrende Zustände repräsentieren. Ihre Übereinstimmung oder Abweichung vom typisierten, potentiellen Normalzustand eines Ökosystems spiegeln sie wider. Die Musterbildung kann verschiedenen Prinzipien folgen. Für Ökosysteme scheint zu gelten, dass mindestens zwischen strukturellen und funktionalen Kriterien zu unterscheiden ist (Dualismus). In dieser Arbeit werden die Muster unter statischem oder strukturellem Gesichtspunkt erfasst und betrachtet. Die durchgeführten Analysen und Untersuchungen dienen der Herausarbeitung von Merkmalen, die zur Identifikatiion eines Musters Verwendung finden können. Die ausgewählten Muster müssen untereinander widerspruchsfrei sein; es bleibt dabei zu prüfen, inwieweit ein generelles Datenerhebungsschema für die Beschreibung von Waldökosystemen über Streu und Humus sinnvoll ist, oder ob sich Merkmalskombinationen ergeben, die zweckmässig von vornherein zu differenzieren sind. In den Datenerhebungsschemata müssen sich die Hypothesen oder Modelle widerspiegeln. Um mit Mustern arbeiten zu können, müssen die Kriterien, auf deren Merkmalen das Muster beruht, definiert werden. Des weiteren müssen die Reproduzierbarkeit, die räumlich wiederkehren und gleiche Untersuchungsbefunde liefern, die Quantifizierbarkeit und die Gültigkeitsgrenzen bzw. die Anwendbarkeit des Musters berücksichtigt werden. Diese Abhandlung soll einerseits als ein erster Versuch verstanden werden, um mit Hilfe von Mustern, die in der Streu oder im Humus ermittelt wurden, Waldökosysteme zu beschreiben und zu charakterisieren. Andererseits liegt ein weiteres Ziel dieser Arbeit darin, eine Datenbasis für z.T. "neuartige" Streu- und Humusparameter zu schaffen. Beispielsweise kann so die natürlich anfallende Nekromasse und deren Umsetzungs- und Umwandlungsprodukte in Waldökosystemen mit denen von anthropogen erzeugten organischen Substanzen und die Änderungen am Standort verglichen werden. Hier sei an Biokomposte und deren mögliche Wiedereinbringung in den Stoffkreislauf von terrestrischen Ökosystemen gedacht. Weitere Arbeiten sind für diesen Ansatz aber noch notwendig, da die Kenntnis- und Wissensdefizite heute noch zu gross sind, um Muster sinnvoll in der Ökosystemforschung einsetzen zu können. Um die umschriebene Zielsetzung zu realisieren, werden in der vorliegenden Arbeit die folgenden Themenbereiche behandelt und dargestellt: - Quantitative Untersuchungen über oberflächige Streumassen verschieden ernährter Buchenwaldökosysteme, die auch nach Pflanzenteilen und unterschiedlichen Beprobungsjahren differenziert wurden; - Angaben zur Morphe von Buchen- und Eichenblattstreu, die teilweise in Abhängigkeit vom Ernährungszustand bzw. von der Behandlung des Bodens gesehen wurden; - Angaben über Elementgehalte und Buchenblattstreu verschieden ernährter Ökosysteme; - Untersuchungen über Elementgehalte und Elementverteilungen in Buchenblatt-, Fichtennadel- und Eichenblattstreu, die ..