Eine anthropogene Veraenderung der Waldbodenstruktur kann direkt durch Verformungen und indirekt durch Verschiebung des Fliessgleichgewichtes zwischen aufhoehenden und sackungswirksamen Kraeften erfolgen. Die Bewertung dieser Veraenderungen in Bezug auf Bodenfunktionen ist nicht unmittelbar aus der "chaotischen" Anordnung der Festsubstanz im Raum moeglich, sondern nur durch Analyse strukturkontrollierter Prozesse. Zusammenhaenge zwischen statischen Stukturmassen, dem Gashaushalt des Bodens und der Bodenfunktion als Wurzelraum werden an Probenmaterial von Versuchsflaechen mit kontrollierten Befahrungen (direkte Verformung) sowie mit Kalkung und saurer Beregnung (indirekte Struktureffekte) untersucht. Von den statischen Strukturmassen erweist sich der Gasdiffusionskoeffizient als besonders empfindliches Diagnosemass anthropogener Strukturveraenderungen. Sowohl bei 10 Jahre alten Fahrspuren auf Schlufflehm (Standardreifen und Breitreifen) als auch bei 3 Jahren alten Fahrspuren auf lehmigem Ton (Fruehjahrs- und Herbstbefahrung) ist die diffusive Gasleitfaehigkeit in einem breiten Bereich der Wasserverfuegbarkeit im Oberboden bis 10cm Tiefe stark vermindert. Bei der untersuchten Kalkungsvariante im Hoeglwaldexperiment mit "normaler Beregnung" erhoeht die Kalkung die Diffusionskoeffizienten der organischen Auflage und des oberen Mineralbodens. Im Gegensatz dazu bewirkt die Saeurezufuhr keine signifikante Aenderung der Gasdurchlaessigkeit. Als Proportionalitaetsfaktor des diffusiven Gastransportes im Boden ist der Gasdiffusionskoeffizient unmittelbar interpretierbar im Hinblick auf oekologisch relevante Prozesse. Konvektive Transfergroessen (z.B. Luftleitfaehigkeit) beruecksichtigen mehr Aspekte der Porengeometrie als der reibungsunabhaengige Diffusionskoeffizient. Steht jedoch der Gashaushalt im Vordergrund, erweist sich dieser Informationsanteil konvektiver Parameter, der ueber den des Diffusionskoeffizienten hinausgeht, als schwer interpretierbare Streuungsursache. Auch abgeleitete volumenunabhaengige Kontinuitaetsmasse sind hinsichtlich ihres Erkenntniswertes gegenueber dem Diffusionskoeffizienten als nachrangig zu beurteilen. Das gilt auch fuer die engpassabhaengige Hysterese der Wassergehalts/Wasserspannungsbeziehung. Eine neu entwickelte Kleinkosmenversuchsanlage ermoeglicht die gleichzeitige Kontrolle von Wasserverfuegbarkeit und Bodengaskonzentrationen an natuerlich gelagerten Bodenproben, die mit Keimlingen bepflanzt werden koennen. Durch eine analytische Loesung der Diffusionsgleichung kann unter diesen definierten Randbedingungen der Quellen- und Senkenterm gasfoermiger Komponenten in der Bodenprobe berechnet werden. Es zeigt sich, dass durch eine verminderte Gasdurchlaessigkeit (Fahrspuren) die Respiration gehemmt und bei erhoehter Gasdurchlaessigkeit (Kalkung) die Respiration stimuliert wird. Um in der "Dreieckbeziehung" des Gashaus..