In der vorliegenden Arbeit sollte untersucht werden, ob verschiedene Ektomykorrhizapilze die Aufnahme von Pb und Verteilung von Pb in Fichten beeinflussen. Hierzu wurde zunaechst die Pb-Toleranz verschiedener Ektomykorrhizapilze (Amanita muscaria, Laccaria laccata, Paxillus involutus und Pisolithus tinctorius) in vitro untersucht. Bei zwei morphologisch sehr unterschiedlichen Pilzen (Laccaria laccata und Paxillus involutus 533) wurde ausserdem die Abgabe organischer Saeuren, die Kationenaustauschkapazitaet des Myzels und die maximale Pb-Sorptionskapazitaet in vitro untersucht. In Gefaessversuchen wurden mykorrhizierte und nicht mykorrhizierte Fichtenkeimlinge in einer Sanddurchflusskultur unterschiedlich lange mit 5 MyM Pb behandelt. Dabei wurde der Einfluss von Pb auf das Wachstum der Pflanzen sowie auf das der Pilze (Mykorrhizierung, extramatrikales Myzel) untersucht. Zusaetzlich zu den Gesamtgehalten an Pb in Spross und Wurzeln wurde die Verteilung von Pb in den verschiedenen Wurzelgeweben (Hyphenmantel, Cortex, Zentralzylinder) mit Hilfe der Roentgenmikroanalyse ermittelt. Ergaenzend dazu erfolgten auch Messungen der Photosynthese- und Transpirationsrate. Folgende Ergebnisse wurden erzielt: - Die untersuchten Ektomykorrhizapilze unterscheiden sich sowohl in vitro als auch in Symbiose hinsichtlich ihrer Pb-Toleranz. Auch verschiedene Isolate einer Pilzart (Paxillus involutus) wiesen eine sehr unterschiedliche Pb-Toleranz auf. - Durch eine raeumliche Trennung von Pb und P in den dreigeteilten Petrischalen (Split plates) kann die Bildung von Pb-Phosphaten verhindert werden. Dadurch wurde das Wachstum der Pilze bereits bei relativ niedrigen Pb-Konzentrationen (100-500 MyM Pb) reduziert. - Laccaria laccata und Paxillus involutus 533 gaben in vitro sowohl Oxalat als auch Malat ab. - In vitro wies das Myzel von Laccaria laccata und Paxillus involutus 533 eine hohe Kationenaustauschkapazitaet und eine hohe Sorptionskapazitaet fuer Pb auf. - In Symbiose wurde das Wachstum der Pilze bereits durch 5 MyM Pb beeintraechtigt. Dabei erwies sich die Ausbildung des extramatrikalen Myzels als empfindlicher als die Mykorrhizierung. - Die Pb-Toleranz in vitro stimmte nicht mit der Pb-Toleranz in Symbiose ueberien, denn einige in vitro sehr Pb-tolerante Pilze (z.B. Paxillus involutus 533) zeigten in Symbiose einen starken Rueckgang des extramatrikalen Myzels bei Behandlung mit 5 MyM Pb. Im Gegensatz dazu wurde die Ausdehnung des extramatrikalen Myzels von dem in vitro Pb-empfindlichen Laccaria laccata kaum beeintraechtigt. - Der Pb-Gehalt der Cortexzellwaende haengt von folgenden Faktoren ab: der Dauer der pb-Behandlung, dem Alter der Wurzeln und damit ihrer Stoffwechselaktivitaet, der Form der N-Ernaehrung und der Mykorrhizierung. - Eine Mykorrhizierung verringert den negativen Einfluss von Pb auf das Wachstum von Fichten. diese erhoehte Toleranz beruht ...
161.11 (Absorption (Aufnahme) von Flüssigkeiten und gelösten Stoffen) 160.26 (Schädliche und giftige Elemente und Verbindungen) 181.351 (Symbiontische Beziehungen (Bakterien- und Mykorrhizen-Symbiose usw.)) 174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])