Die Arbeit ist der Abdruck eines nachgelassenen, noch nicht völlig ausgefeilten Manuskriptentwurfes des Autors, der eine Anregung für weitere Forschungen über die Linden, deren Erhaltung und Wiedereinbringung in den österreichischen Wald geben sollte. Ausgehend von der Deutung des Namens der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz als "Lindenort" werden zunächst postglaziale Vegetationsentwicklung und Besiedlungsgeschichte im weiteren Raum von Linz in ihren Auswirkungen auf die Lindenvorkommen an Hand der Literatur beleuchtet. Daraus geht hervor, daß die Linden in der Eichenmischwaldzeit die relativ größten, aber immer noch recht bescheidenen Bestockungsanteile erreichten und seit der menschlichen Besiedlung im größten Teil Oberösterreichs verbreitet waren, über die Stellung untergeordneter Mischbaumarten aber kaum hinauskamen. Die Namensgebung "Lindenort" dürfte weniger auf außergewöhnlichen Lindenvorkommen als auf der Existenz eines Handelsplatzes für den begehrten Lindenbast beruhen. Infolge althergebrachter besonderer Wertschätzung wurden die Linden, vor allem die Sommerlinde, im Bereich der Siedlungen häufig gepflanzt, während sie aus den intensiv bewirtschafteten Wäldern weitgehend verschwanden. Reliktvorkommen liegen meist in schutzwaldartigen Beständen und bestehen überwiegend aus Stockausschlägen. Die Verbreitung der mit dem Wort Linde gebildeten Orts- und Hofnamen wurde kartiert und stimmt weitgehend mit dem heutigen Vorkommen von Linden überein. Ein weiteres Eindringen ins Mühlviertel läßt sich mit der Ausdehnung des mittelalterlichen Weinbaus (Werneck) vergleichen und deutet auf eine wärmere Klimaperiode hin. Die heutigen Lindenvorkommen in Europa sind in einem Katalog ohne Anspruch auf Vollständigkeit erfaßt und mit den Standortsansprüchen der Linde in Beziehung gesetzt. Dabei zeigen sich vor allem gewisse Wärmeansprüche und bei der Winterlinde eine Bevorzugung kontinentalen Klimas, die mit der im Verhältnis zur Buche viel geringeren Konkurrenzkraft der Linden zusammenhängt. Die Sommerlinde ist hingegen ein Baum des ozeanischen Klimas. Im übrigen werden die beiden Lindenarten als ökologisch weitgehend ähnlich bewertet. Angesichts des großen Verbreitungsgebietes mit erheblichen ökologischen Unterschieden wird die Existenz verschiedener Standorts-, vor allem Klimarassen vermutet. Waldbaulich erfordert die Linde sorgsame Pflege und besonders in der Jugend genügend Lichtstellung. Sie hat hervorragende bodenpflegliche Eigenschaften und kommt auf fast allen Böden, mit Ausnahme der ärmsten Sandböden und vernäßter Lagen, fort. Abschließend werden verschiedene Landschaflen in der Umgebung von Linz mit Beständen, in denen noch Linden vorkommen, eingehend beschrieben.