Biochemisch-genetische Methoden (Isoenzymanalysen) haben sich bei experimentellen Untersuchungen auf dem Gebiet der Populationsgenetik bei Forstgehölzen einen festen Platz erobert und werden seit einigen Jahren zunehmend bei Routineanalysen angewendet. Dies beruht auf den Vorteilen von Isoenzymen als Genmarker, d.h. ihrer weitgehenden Unabhängigkeit von Umweltfaktoren und Ontogenesestadien und der fast immer kodominanten Ausprägung der Merkmale bei heterozygoten Genotypen. Die Unterarbeitsgruppe "Biochemisch-genetische Analyse" der Bund-Länder-Arbeitsgruppe "Erhaltung forstlicher Genressourcen" erarbeitet zunächst für die Hauptbaumarten methodische Anleitungen und Interpretationshilfen für genetische Analysen mit Isoenzymmarkern. Die vorliegende Arbeit gibt speziell fuer die Gemeine Kiefer (Pinus sylvestris L.) eine Sammlung bewährter Labormethoden, die eine Standardisierung von Routineanalysen ermöglichen soll. Im ersten Teil werden Methoden zur Proteinextraktion, zur elektrophoretischen Trennung mit Stärkegelen und Polyacrylamidgelen sowie Färberezepturen genannt. Der folgende Abschnitt umfasst eine ausführliche Beschreibung der Interpretation der Bandenmuster von 16 Enzymsystemen (AAP,AAT,ADH,EST,FDH,GDH,IDH,LAP,MDH,MR,NDH,PGDH,PGM,PGI,SBDH und SKDH), die 28 polymorphe Loci kodieren. Dabei wird für jeden Genort eine Übersicht über die bisher bekannten allelischen Varianten sowie über ihre Häufigkeiten gegeben. Schematische Zeichnungen und Fotos sollen die Standardisierung unterstützen. Ein Literaturverzeichnis, das sich auf methodische Arbeiten und Untersuchungen zur genetischen Kontrolle von Isoenzymgenorten der Gemeinen Kiefer konzentriert, schliesst die Arbeit ab.
165.3 (Allgemeines über Vererbung, Genetik und Züchtung, Variation [Praktische Anwendung siehe 232.13 und 232.311.3]) 174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])