In der Bundesforschungsanstalt fuer Forst- und Holzwirtschaft wurde im Auftrag des Bundesministeriums fuer Ernaehrung, Landwirtschaft und Forsten eine Prognose ueber das potentielle Rohholzaufkommen in der Bundesrepublik Deutschland bis zum Jahr 2020 erstellt. Aufgrund der unterschiedlichen Datengrundlagen im frueheren Bundesgebiet und in den neuen Laendern wurden dabei verschiedene methodische Ansaetze verwendet. Fuer das fruehere Bundesgebiet wurde die Prognose mit Hilfe eines von der Forstlichen Forschungs- und Versuchsanstalt Baden-Wuerttemberg entwickelten Programmes auf Grundlage der Daten der Bundeswaldinventur 1986 bis 1990 erstellt. Fuer die Herleitung des potentiellen Rohholzaufkommens in den neuen Bundeslaendern wurde an der Bundesforschungsanstalt fuer Forst- und Holzwirtschaft ein Simulationsprogramm entwickelt, welches die Daten aus dem Datenspeicher Waldfonds und anderen Forsteinrichtungsdatenspeichern verwendet. Die Ergebnisse beider Prognosemodelle werden zu einem weitgehend konsistenten Ueberblick ueber die Entwicklung des potentiellen Rohholzaufkommens in der Bundesrepublik Deutschland, gegliedert nach Holzartengruppen, Eigentuemergruppen, Sortengruppen und Regionen, zusammengefuehrt. Die Modellrechnung weist im Zeitraum von 1996 bis 2020 fuer das gesamte Bundesgebiet ein durchschnittliches potentielles Rohholzaufkommen von rd. 57 Mio. m3/a bzw. 5,7 m3/a/ha aus. Die hoechsten Werte, sowohl absolut als auch je Hektar, werden fuer die Bundeslaender Baden-Wuerttemberg und Bayern ermittelt. Die bedeutendste Baumartengruppe ist mit jaehrlich knapp 26 Mio. m3 die Fichte, gefolgt von Buche und Kiefer mit jeweils etwa 10 Mio. m3/a. Im Privatwald ist das flaechenbezogene potentielle Rohholzaufkommen am hoechsten (6,2 m2/a/ha) im Landeswald werden nur 87% davon erreicht. Rund 44% des potentiellen Rohholzaufkommens entfallen auf Schwachholz (bis 20cm Mittendurchmesser). Das durchschnittliche jaehrliche potentielle Rohholzaufkommen im gesamten Bundesgebiet aendert sich im Prognosezeitraum kaum. Bei beiden Modellen wird auch der am Ende des Prognosezeitraumes erreichte Waldzustand ausgewiesen. Durch Vergleich des Waldzustandes am Ende des Prognosezeitraumes mit den forstpolitischen Zielstellungen bezueglich der Waldentwicklung wird die Zulaessigkeit der Modelle ueberprueft. Die Plausibilitaet der Ergebnisse wird ausserdem durch den Vergleich des modellierten Zuwachses mit Ergebnissen ertragskundlicher Untersuchungen sowie durch Vergleich des prognostizierten potentiellen Rohholzaufkommens mit der Holzeinschlagsstatistik untersucht.
624.1 (Hiebssatzherleitung einschl. Soll-Einschlag, für Arbeitspläne siehe auch 628) 905.2 (Vorräte an Holz und anderen Forstprodukten. Zuwachs und Abgang. Holzbilanzen) [430] (Deutschland, 1990-)